Speziell geht es um die Flächenerweiterung des Gewerbegebietes zur Autobahn A4 an der Staatsstraße 177 von Meißen nach Wilsdruff.

Planungen und Bedenken im Vorfeld

Einige Faktoren erschwerten dabei die Planung des Erschließungsvorhabens. Sei es der Verlauf der Staatsstraße 177, ein seit vielen Jahren bestehendes Regenrückhaltebecken (westlich der S 177), aber auch Naturschutzbelange sorgten für viele Komplikationen bei der Planung und den Bauarbeiten. Dies stellten auch mehrere Behörden fest, wie zum Beispiel die Untere Wasserbehörde des Landratsamtes Meißen.

Um den höheren Anforderungen zu entsprechen, wurde in diesem Bereich die Regenentwässerung neu ausgerichtet.

System der Regenentwässerung

In der Nähe der S 177 (aus Richtung Meißen) hinter dem Bahndamm, der parallel zur Staatsstraße verläuft, befindet sich ein Regenrückhaltebecken, das schon seit den 90er Jahren besteht. Das Fassungsvermögen beträgt etwa 5.750 Kubikmeter. Der Wasserablauf geschieht hier derzeit durch einen Durchlass im Bahndamm und Staatsstraße 177 in einen Graben zwischen den zwei Kummerteichen auf der anderen Straßenseite der S 177, der dann in den Försterbach mündet. Dieses System soll modernisiert werden.

Im Regenrückhaltebecken wird ein Drossel- und Überlaufschacht zum Gewerbegebiet errichtet. Von dort wird ein Regenwasserkanal, der durch Bahndamm und Staatsstraße führt und auf der anderen Seite der S 177 (in Richtung Meißen) dann kurz vor dem Försterbach in einen offenen Graben mündet, gebaut. Dieses Prinzip soll nur in extremen Situationen zum Beispiel bei anhaltendem Starkregen Anwendung finden, um die bestehende Gefahr zu vermeiden, dass das Fassungsvermögen des Regenrückhaltebeckens nicht mehr ausreicht und das Wasser den Überlaufschacht überflutet und dann in den Kanal fließt. Anliegen ist dabei, dass die S 177 nicht überschwemmt wird. Im Normalfall wird das Regenwasser dosiert über eine Drosselleitung abgeleitet, um den Försterbach nicht zu überlasten.

Errichtung der Sedimentationsanlage

Diese Drosselleitung erstreckt sich parallel unmittelbar neben dem Regenwasserkanal vom Schacht im Regenrückhaltebecken bis zu einer Sedimentationsanlage, die sich auf der anderen Straßenseite nahe der S 177 befindet. Diese Sedimentationsanlage, bestehend aus 3 jeweils 15 Meter langen Polyproylenrohren, hat die Aufgabe, im Wasser befindliche Schwebstoffe zu filtern. Das Wasser wird in dieser Anlage vorgereinigt und behandelt, indem sich die Schwebstoffe am Boden der Rohre absetzen.

Im Anschluss fließt das sedimentierte Wasser mit sehr guter Wasserqualität in den nahe gelegenen Försterbach.

Diese Gewässerreinhaltungsmaßnahme ist auch dringend notwendig, wenn man bedenkt, dass es einige Zuflüsse in diesem Gebiet gibt. Sei es aus dem Gewerbegebiet oder der anliegenden Autobahn.

Auch die behördlichen Vorgaben durch die Untere Wasserbehörde für die Wasserqualität mussten eingehalten werden.

Bürgermeister Mirko Knöfel sowie Projektleiter René Streit und Herr Walter vom Ingenieurbüro Frank waren bei der Installation der Anlage anwesend.

Herr Walter, der zuständige Planer für das Bauvorhaben vom Ingenieurbüro Frank, gab an: „Es handelt sich um Tiefbautechnik in Größenordnung, die hier vergraben wird“.

Auch Bürgermeister Mirko Knöfel war sichtlich beeindruckt von den Dimensionen der Anlage. „Ich bin froh, dass wir mit der Baufirma Eiffage Infra-Ost GmbH aus Wilsdruff und den beteiligten Ingenieurbüros IB Frank aus Freital und VK-T aus Dresden sehr zuverlässige Partner für das anspruchsvolle Projekt gefunden haben.“

Spundwand als nächstes großes Ziel

Der nächste größere Bauabschnitt wird die Installation einer Spundwand sein. Diese wird im Bereich des Kleinbahndammes vor das Regenrückhaltebecken installiert. Hier werden auf 150 Meter Länge Stahlprofile, etwa 50 Zentimeter breit und sechs Meter hoch, in den Boden gerammt und über Nuten miteinander verbunden.

Diese Konstruktion sorgt für Stabilität des Geländes „Am Bahndamm“ und stellt somit die wirksame Funktionsweise des Regenwasserkanals und der Drosselleitung sicher.

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