Ortsteile
- Klipphausen
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Erstmals erwähnt: 1128
Der Name Klipphausen
Der Name Klipphausen erscheint – soweit bekannt – erstmalig auf einem Relief am Nordeingang des Schlosses Klipphausen. Auf diesem sind die Wappen der Geschlechter v. Ziegler und v. Maltitz dargestellt. Die Ziegelmauer am linken Zieglerschen Wappen ist teilweise noch heute gut erkennbar.
Das Schloss Klipphausen wurde wahrscheinlich um 1528 von Hieronymus v. Ziegler erbaut. Seine Gattin war eine gebürtige v. Maltitz. Die Familie v. Ziegler war seit 1329 im Besitz der Herrschaft Gauernitz. Sie erwarb 1507 das Vorwerk „Cleyn Rwgerstorf“ = Klein Röhrsdorf. 1525 teilten die Gebrüder Hieronymus, Balthasar und Frantz ihren Besitz. Der älteste, Hieronymus, übernahm Klein-Röhrsdorf und ließ das Schloss erbauen. Auf diese Weise wurde Klein-Röhrsdorf selbständiger Ritterbesitz und führt seit dieser Zeit den Namen Klipphausen. Die Bedeutung dieses Namens ist nicht „klipp und klar“ erklärbar.
klipp und klar?!
Es ist viel darüber gerätselt worden. Die folgende Deutung dürfte die treffende sein: Eine Klippe ist bekanntlich ein im Meer aufragender Felsen bzw. ein von der Hauptmasse des Gesteins abgetrennter Felsbrocken. Immer da, wo man in der Ortsbezeichnung das „Klipp“ findet, handelt es sich um abseits der Gemeinde liegende Häuser oder kleine Siedlungen. Mit Klippe oder Klipp ist stets der Begriff des vereinzelt, abseits, getrennt, draußen Gelegene verbunden.
So war auch das Vorwerk Klein-Röhrsdorf das von der Herrschaft Gauernitz aus abseits liegende. Auch in diesem Fall ist die Lage bestimmend für den Ortsnamen gewesen. Übrigens brachte es der Bau des Schlosses und die Erhebung des Gutes zum Rittersitz mit sich, dass der Ort mehr und mehr besiedelt wurde.
An die Verbindung Gauernitz-Klipphausen erinnert noch der über die Fluren von Röhrsdorf führende „Rittersteg“, den man beseitigt hat.
Gewerbegebiet Klipphausen
Für viele ist es ein Phänomen, dass sich auf dem Gebiet der Gemeinde in kürzester Zeit 2 Gewerbegebiete entwickeln konnten. Dahinter steckt harte Arbeit, vor allem Mut, neue Wege in der Gewerbeansiedlung zu beschreiten und damit verbundene Risiken einzugehen. Der Gewerbepark Klipphausen ist mit seinen 75 ha ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der Gemeinde. Durch enges gemeinsames Handeln einer Investorengruppe in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde wurde ein Standort für Unternehmen ohne Inanspruchnahme von Fördermittel entwickelt. Mit diesem Beispiel ist in den neuen Bundesländern anschaulich nachgewiesen, dass auch Unternehmensansiedlungen ohne Verbrauch öffentlicher Mittel gelingen, wenn die Standortbedingungen wie Infrastruktur und kommunales Engagement für die Investoren stimmen. Eine für Deutschland außergewöhnliche und einmalige Leistung, zumal die Flächen innerhalb von 3 Jahren zu über 93% vermarktet sind.
- Batzdorf
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Für Batzdorf, südöstlich von Meißen gelegen, ist bereits 1272 ein Herrensitz erwähnt. 1461 lässt sich das Vorwerk und 1551 das schriftsässige Rittergut Batzdorf nachweisen. Die Herrschaft, die u. a. der Familie von Miltitz gehörte, übte Erb- und Obergerichtsbarkeit aus. Batzdorf gehörte 1696 zum Bezirk des Erbamtes Meißen, 1843 zum Amt Meißen und seit 1856 zum Gerichtsstand Meißen. Ab 1875 unterstand der Ort der Amtshauptmannschaft Meißen.
Batzdorf hat seinen großen Bekanntheitgrad in erster Linie durch Schloss Batzdorf und dem Totenhäuschen erlangt. Die malerisch gelegene Schlossanlage besitzt 3 Innenhöfe, eine Kapelle, Kellergewölbe, ein Herrenhaus und einen Rittersaal. In diesen Räumlichkeiten hat u. a. die Batzdorfer Hofkapelle sein Domizil.
Veranstaltungen wie Pfingstspiele, Barockfestspiele, Ausstellungen und der Adventsmarkt locken Besucher aus aller Welt an.
Mit fast 100 Einwohnern zählt Batzdorf zu den kleineren Ortsteilen. Eine Einkehrmöglichkeit nach einer Wanderung nach Batzdorf bietet die Rehbockschänke, gut zu erreichen über den ausgeschilderten Wanderweg ins Rehbocktal. Der Campingplatz „Rehbocktal“ bietet vom Frühjahr bis zum Herbst Übernachtungsmöglichkeiten.
Die Sage vom Totenkopf zu Batzdorf
„Auf dem Rittergut Batzdorf, welches auf steiler Höhe zwischen Siebeneichen und Scharfenberg liegt, sieht man in dem sogenannten Kornhause, einem Wirtschaftsgebäude, einen verwitterten, an eine Kette angeschlossenen Totenkopf in einer schrankartigen Vertiefung stehen, von dem folgende schaurige Geschichte erzählt wird.
Es versah im dortigen Rittergute einst ein Ochsenjunge einige Zeit die Stelle eines Küchengehilfen und zeigte sich stets als einen anstelligen, ordentlichen Arbeiter. Da kommt eines Tages dem Koche ein silberner Löffel weg, und da er sich nicht wiiederfindet, so schöpft man Verdacht auf den Jungen, bringt ihn auch, da er nichts gestehen will, auf die Folter, und als er vor Schmerzen sich schuldig bekennt, wird er zur Hinrichtung verurteilt. Als er nun auf dem Schafott steht, und der Nachrichter sich bereitet, seine Pflicht zu tun, da ruft jener nochmals Gott zum Zeugen seiner Unschuld an und bittet ihn, zum Beweise, dass er ungerecht verurteilt worden sei, sein Haupt niemals aus jenem Hause entfernen zu lassen. Wie nun sein Kopf gefallen und mit dem Körper, wie man meinte, weggebracht worden war, da findet man ihn plötzlich in der Küche, wo jener Diebstahl vorgefallen war, wieder, und obgleich man ihn viele Male wieder eingegraben, ja sogar in die Elbe geworfen hat, immer stand der Kopf am nächsten Tage wieder an seinem frühern Orte, bis man endlich es aufgab, ihn loszuwerden, und ihn in jener Nische einmauerte. Übrigens entdeckte man kurz nach der Hinrichtung des Unglücklichen den wahren Dieb, da der Dachdecker bei Ausbesserung der Esse ein Elster- oder Rabennest fand, in welchem der diebische Vogel das gestohlene Gut versteckt hatte.“
Quelle: Sächsische Landebibliothek
- Bockwen
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Erstmal erwähnt: 1180
Eingemeindet: 1993
Der Ort Bockwen wird erstmals in einer bischöflichen Urkunde vom 24. Juli des Jahres 1180 erwähnt. Ein Ritter namens Martinus de Bukewen bekundet darin mit weiteren Zeugen im Auftrage des Bischofs Martin eine die Georgskirche in Zscheila betreffende Schenkung. Mit den Namen der übrigen weltlichen Zeugen, die wohl allesamt Burgmannen von Meißen waren, werden auch erstmals die Dörfer Muschütz, Daubnitz, Wistauda, Gröbern und Polenz benannt.
Bockwen war nach siedlungskundigen Indizien eine der frühesten Rodungssiedlungen im Gebiet südlich der Burg Meißen. Die Hochfläche zwischen dem Dresdner Elbtalkessel und Meißen war bis ins 12. Jahrhundert hinein mit dichtem Wald bestanden. Rodung und gezielte Siedlungspolitik dürften aber schon vor Beginn der hiesigen deutschen Kolonisation, also noch vor etwa 1150, betrieben worden sein.
Das Dorf Bockwen war außer dem siedlungsgeschichtlich ältesten zugleich mit seinen frühgenannten 16 Hufen auch eines der größten Dörfer der frühen Zeit in diesem Gebiet. Die Siedlungsform von Bockwen weist auf ein erweitertes Platzdorf hin. Gegenwärtig nicht erklärbar ist die alte Flurstücksbezeichnung „die Burg“ für eine Feldfläche am westlichen Ortsrande Bockwens, geschichtliche und archäologische Nachweise fehlen. Die Bezeichnung „der Harthsberg“ am südlichen Dorfrande kündet vom ehemaligen Vorhandensein eines dortigen Bergwaldes.
Die Gründung von Bockwen in der Zeit um das Jahr 1100 kann ohne Zweifel auch im Zusammenhang mit der alten Fernstraße gedeutet werden. Die Wilsdruffer Straße war Teil eines uralten völkerverbindenen Fernweges, welcher von Böhmen in Richtung Meißen bis Bautzen zog.
Mit einer am 28. April 1220 ausgestellten Urkunde bestätigt Markgraf Dietrich der Bedrängte als Vertreter der königlichen Zentralgewalt, dass der im bischöflichen Grundbesitz gelegene Besitzkomplex Bockwen mit Siebeneichen einschließlich des Plossens mit der Martinskapelle besitzrechtlich an das Nonnenkloster „Zum Heiligen Kreuz“ bei Meißen übergeben wird. Das gesamte Freigut war das Vorwerk (später Rittergut) Siebeneichen, der Ort Bockwen hatte zu keiner Zeit ein Vorwerk. Als klösterlicher Besitz erscheinen nun Bockwen mit Siebeneichen nebst Plossen und Flur Lercha einschließlich Teilen des Triebischtales über Jahrhunderte; und selbst nach Einführen der Reformation im Herzogtum Sachsen 1539 bestehen noch gewisse klösterliche Besitzanspüche bis gegen 1544 fort.
Während des Reformationszeitalters ab 1539 kommen Bockwen und das Freigut Siebeneichen in den Besitz des Landadels, des Geschlechtes derer von Miltitz.
An der Straße nach Reichenbach steht ein stark verwittertes Steinkreuz. Eine Sage erzählt, dass sich in der Reformationszeit ein evanglelischer und ein katholischer Pfarrer um die Pfarre in Naustadt stritten. Sie vereinbarten zur Entscheidung eine Wette: Wer zuerst zu Pferd den Meißner Marktplatz erreicht habe, der solle die Pfarre haben. Der evangelische Pfarrer suchte seinen Weg über Riemsdorf, der Katholik über Reichenbach. Kurz vor Bockwen scheute sein Pferd und er verunglückte tödlich. An der Unfallstelle wurde das Kreuz errichtet.
Quelle: Historischer Wanderleitfaden – Durch die linkselbischen Täler zwischen Dresden und Meißen
- Burkhardswalde
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Burkhardswalde liegt im südlichen Teil des Gemeindegebietes, in einem Seitental der Großen Triebisch. Der Ort liegt zwischen 220 und 280 m über NN. Weithin sichtbar ist die gotische Wallfahrtskirche, die “Perle“ unter den gotischen Kirchen im Meißner Land und darüber hinaus wohl auch in ganz Sachsen, mit ihrem schiefergedeckten breiten Dach und dem Dachreiter. Sie wurde vermutlich um die Mitte des 15.Jahrhunderts errichtet, besitzt ein dreischiffiges Langhaus auf fast quadratischem Grundriß und einen Chor mit gotischem Netzgewölbe. Sie soll einst Wallfahrtskirche gewesen sein, wofür auch die zwei bis drei Jahrmärkte sprechen, die bis Anfang des 20.Jahrhunderts noch in Burkhardswalde als „Bauernmärkte“ stattfanden.
Der Ort wurde 1334 als „Burchartswalde“ erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1840 gehörte Burkhardswalde mit 6 Hufen Land zum Rittergut Taubenheim, die übrigen 11 und 1/2 Hufe gehörten zum Rittergut Rothschönberg. Bereits „seit ältesten Zeiten“ soll es auch Kalksteinabbau gegeben haben. Belegt ist, dass 1834 der Abbau wieder aufgenommen wurde und seit 1837 auch Eisenstein gefördert wurde. Der Eisenerzabbau in der „Graf Karl- Eisenstein- Fundgrube“ erbrachte eine Fördermenge von 8.090 Fuder Erz und wurde 1874 eingestellt. 1892 wurde auch der Kalksteinabbau aufgegeben. Als Technisches Denkmal dieser Epoche findet man in Burkhardswalde noch einen mächtigen Niederschachtofen.
- Constappel
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Geographie
Constappel liegt zwischen Meißen und Dresden am Rand des Meißner Hochlands. Im Ort mündet die aus Wilsdruff kommende Wilde Sau in die Elbe, der Dorfkern selbst befindet sich am Saubach. Auf der anderen Elbseite liegt der Coswiger Stadtteil Kötitz. Durch Constappel verläuft die Bundesstraße 6, die es mit den Nachbarorten Wildberg in östlicher und Gauernitz in nordwestlicher Richtung verbindet. Westlich beziehungsweise südwestlich von Constappel liegen mit Pinkowitz und Hartha die übrigen Teile der Ortschaft Gauernitz. Das südlich benachbarte Kleinschönberg sowie das südöstlich gelegene Weistropp gehören zur Ortschaft Klipphausen.
Geschichte
Nach der endgültigen Unterwerfung der Daleminzier im Jahre 928/929 errichtete König Heinrich I. die Burg Meißen. Nachdem er die Gebiete links der Elbe erobert hatte, richtete er zur Sicherung drei Burgwarte ein. Diese werden im Jahre 1071 urkundlich erwähnt. Ein Burgwartsmittelpunkt wird auf dem 237 m hohen Gohlberg bei Constappel vermutet.
Im Jahre 1000 wurde in den links der Elbe gelegenen Tälern die Parochie Constappel gegründet. Sie lag im Grenzbereich zwischen den slawischen Gauen (pagi) Daleminzien und Nisan, welcher wohl in etwa dem Verlauf der Wilden Sau entsprach. Die Kirche in Constappel war bereits im 11. Jahrhundert Wallfahrtskirche. Der alte Handelsweg von Meißen nach Dresden führte nicht an der Elbe, sondern auf der Höhe entlang. Er wurde gekreuzt von dem meißnisch-fränkischen Weg der Jakobspilger, westlich der nahe gelegenen Elbfurt.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Constappel 1334 als „Kuntopel“. Verwaltet wurde das Dorf vom Erbamt Meißen. Die Grundherrschaft übten die Herren des Rittergutes Gauernitz aus. Der lockere platzartige Bauernweiler verfügte im Jahr 1900 über eine 149 Hektar große Blockflur. Bereits seit dem Mittelalter war Constappel Standort einer Pfarrkirche, deren Parochie sich über die umliegenden Orte erstreckte. Im Jahr 1454 und erneut 1875 findet ein Vorwerk Erwähnung, 1933 wurde der sächsische Automobilpionier Emil Nacke in Constappel begraben.
Im Jahr 1923 erfolgte die Eingemeindung des Nachbardorfes Gauernitz in das Kirchdorf Constappel. Da Gauernitz aber bereits zum damaligen Zeitpunkt mehr Einwohner hatte, kam es fünf Jahre später zur Umbenennung der Landgemeinde Constappel in Gauernitz. Als Teil dieser früheren Gemeinde, die ebenso wie Scharfenberg den Status einer Ortschaft besitzt, kam Constappel am 1. Januar 1999 zur Gemeinde Klipphausen.
Die St.-Nikolaus-Kirche in Constappel, bereits Ende des 14. Jahrhunderts urkundlich erwähnt, gehört heute zu den ältesten Kirchen im Meißner Land. Im Mittelalter war sie längere Zeit Wallfahrtskirche. An den Wallfahrtstagen soll der von Papst Innocenz VI. in Avignon 1358 ausgestellte Ablassbrief auf einem roten Samtkissen ausgestellt worden sein, der jedem 40 Tage Ablass versprach, der am Gnadentag eine Gabe bringt. Die Kirche birgt wertvolles Interieur und verschiedene Kunstschätze, wie ein Gemälde aus der Schule von Lucas Cranach d. Ä. Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie grundlegend erneuert.
Sonstiges
In Constappel steht der Startpunkt der ersten Stoppomatanlage in den neuen Bundesländern. Sie ist an der Bergstrecke von Constappel nach Kleinschönberg aufgestellt, an der bei einer Streckenlänge von 4520 Metern ein Höhenunterschied von 182 Metern zu überwinden ist. Betreiber ist die Radsportabteilung des Sportvereins Elbland Coswig-Meißen e. V.
- Garsebach
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Der Ortsteil Garsebach, am nördlichen Rand des Gemeindegebietes, vor den Toren der als Zentrum der europäischen Porzellanfabrikation berühmten Kreisstadt Meißen. Er liegt weit unten im hier tief eingeschnittenen Triebischtal auf nur noch 150 bis 200 m NN.
Die „Garsebacher Schweiz“ ist nicht nur die kleinste „Schweiz“ weltweit, sondern vor allem ein geologisches Naturdenkmal und das größte Pechstein- Vorkommen Mitteleuropas.
Unmittelbar vor den Toren der Stadt Meißen gelegen, ist auch Garsebach eine der sehr alten Siedlungen im Gemeindegebiet. Bereits 1228 taucht der Name „Cozzebuc“ in einer Urkunde auf, ein Jahr später wird der Ortsname bereits „Korzebuc“ geschrieben. 1334 schreibt man „Corsebog“ und ab 1551 Garsebach. Der ursprünglich ältere Ort lag oberhalb des Tales (Obergarsebach). Im 16.Jahrhundert kam eine Häuslerzeile hinzu, die 1588 als „Niedergarsebach“ erstmals erwähnt wurde. Bis 1848 gehörte Niedergarsebach je zur Hälfte zu den Rittergütern Ober- und Niederpolenz, Obergarsebach hingegen zur Herrschaft Hirschstein.
Zwischen Robschütz und Meißen lagen auf Garsebacher Flur einst vier Mühlen, von denen die schon seit 1800 als „Fichtenmühle“ bekannte Getreidemühle bis heute produziert. Die einstige Walkmühle oder Muckmühle wurde erst nach 1800 erbaut und war bis 1959 in Betrieb. Die Mittelmühle in Garsebach wurde in ihrer heutigen Form zwischen 1830 und 1844 errichtet, hat bis 1972 noch Mehl und Getreideprodukte erzeugt und ist heute ein sehenswertes technisches Museum. Die Barth-Mühle ist bereits um 1600 auf Karten verzeichnet. Die heutigen Gebäude wurden nach einem Brand 1857 errichtet. Bis 1988 hat die Mühle noch Getreide geschrotet, seit 1990 wurde sie zur Gaststätte und als Tagungszentrum umgebaut.
- Gauernitz
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Geografie
Gauernitz liegt inmitten der Elbtalweitung zwischen Dresden und Meißen, einer abwechslungsreichen und naturbelassenen Landschaft. Die vielgestaltige Flora dieser der Umgebung gehört zu den artenreichsten Mitteleuropas. Einst wurde an den Elbhängen Weinbau betrieben, heute ist die Umgebung von Streuobstwiesen geprägt. Mischwälder durchziehen die stark gegliederten linkselbischen Täler, wie das Saubachtal in Constappel, das Prinzbach- und Regenbachtal und den Eichhörnchengrund. Zu Gauernitz gehört die Gauernitzer Elbinsel, neben der Pillnitzer Elbinsel eine der beiden erhaltenen Elbinseln in Sachsen. Gemeinsam bilden sie ein Naturschutzgebiet.
Geschichte
Die Täler links der Elbe waren bereits im 7. Jahrhundert von Slawen besiedelt. So gab es an der Elbe im heutigen Gauernitz (= Ahorndorf) ein kleines slawisches Fischerdorf, das auch heute noch Bestandteil des Ortes ist. Die starken Einflüsse slawischer Kultur sind bis in die heutigen Tage sichtbar geblieben. Auch heute noch existieren viele der großen Drei- und Vierseithöfe, die ursprünglich aus einem slawischen Rundling hervorgingen.
Nach der endgültigen Unterwerfung der Daleminzier im Jahre 928/929 errichtete König Heinrich I. die Burg Meißen. Nachdem er die Gebiete links der Elbe erobert hatte, richtete er zur Sicherung drei Burgwarte ein. Diese werden im Jahre 1071 urkundlich erwähnt. Ein Burgwartsmittelpunkt wird auf dem 237 m hohen Gohlberg bei Constappel vermutet.
Im 12. Jahrhundert begann der Landesausbau im Zuge der hoch mittelalterlichen Ostsiedlung. Nach und nach wurden die bewaldeten Hänge der Elbtäler gerodet und fielen dem Ackerbau zum Opfer. Somit verwandelte sich das Land in das heute von Wiesen und Äckern geprägte Erscheinungsbild.
Um 1500 entdeckte man Silbererz und begann mit dem Abbau und der Verhüttung. Der Silberbergbau wurde dann bis in das 17. Jahrhundert an verschiedenen Stellen betrieben.
Dank der vielen Bachläufe in den Tälern entstanden auch Wassermühlen, die heute durch den technischen Fortschritt ihre Wirtschaftlichkeit verloren haben. Im Eichhörnchengrund kann man ein funktionstüchtiges Modell im Maßstab 1:5 besichtigen. Von den etwa 10 Wassermühlen im Bereich der linkselbischen Täler befinden sich vier auf dem Gebiet von Gauernitz.
Die Geschichte der Gegend um Gauernitz hing nicht zuletzt immer auch mit der Entwicklung des Fürsten- und Herrensitzes der hier ansässigen Adelsgeschlechter derer von Schönburg-Waldenburg, von Zinzendorf und von Ziegler und Kliphausen zusammen.
1923 wurde Gauernitz nach Constappel eingemeindet, doch schon fünf Jahre später benannte sich die so entstandene Landgemeinde nach dem größeren Ortsteil in Gauernitz um. 1937 erfolgte die Eingemeindung von Hartha und Pinkowitz, am 1. Juli 1950 die von Wildberg. Die bis dahin selbständige Gemeinde Gauernitz wurde am 1. Januar 1999 mit Klipphausen und Scharfenberg zur Gemeinde Klipphausen vereinigt.
Sehenswürdigkeiten
Renaissanceschloss
Miniaturmühle
- Groitzsch
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Der Ort liegt im Süden des Gemeindegebietes auf der östlichen Talschulter des Großen Triebischtals-überwiegend zwischen 240 und 260 m Seehöhe. Groitzsch war zum Teil Nebengut der Familie von Heynitz, ein anderer Teil gehörte zum Rittergut Rothschönberg.
In Groitzsch beginnt ein kleiner Bach, der als rechter Zufluss der Triebisch zustrebt. Im Ort wurde Kalk abgebaut; ein geflutetes Restloch blieb als geologischer Aufschluss des Kalks und der Hornblende erhalten. Bereits um 1700 wurde auch mit dem Bergbau auf das Kalksteinlager begonnen, der noch bis 1955 fortgeführt wurde. In der „Gute Hoffnung-Fundgrube“ wurden zwischen 1838 und 1859 etwa 1.800 Fuder Eisenstein gewonnen. Auch ein Vorkommen von Ocker wurde zur Herstellung von Mineralfarben zeitweise recht einträglich abgebaut. Nach 1945 entstand im Ort u.a. ein Agrarflugplatz. Groitzsch ist auch heute ein wichtiger Gewerbestandort.
Durch den Süden der Groitzscher Flur verläuft in Ost-West-Richtung die Bundesautobahn 4. Seit der 1999 vollzogenen Trassenverlegung Triebischtäler führt die Autobahn nicht mehr durch das Tanneberger Loch, sondern etwas näher an Groitzsch vorbei.
Der Groitzscher Hof bietet seinen Gästen sowohl die Gaststätte „Bauernstube“ als auch einen Saal mit Bar, der für Veranstaltungen, Vortäge und Tanzabende genutzt werden kann.
Zudem gibt es die Möglichkeit die beiden Konferenzräume für Schulungen, Seminare, Konferenzen aber auch Familienfeiern zu nutzen. - Hühndorf
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Erstmals erwähnt: 1350
Eingemeindet: 1950Hühndorf liegt im als Wilsdruffer Land bezeichneten Teil des Meißner Hochlands. Das Dorf ist umgeben von den anderen zu Klipphausen gehörenden Ortsteilen Weistropp und Kleinschönberg im Norden sowie Sachsdorf.
Wissenswertes
… rundlings um den Quellkessel angelegt, weil die Bodenform das langgezogene Reihendorf verhinderte (Quellreihendorf). Die Feldwege laufen infolgedessen mehr am Hang hin und erklimmen allmählich die Höhe.
1350 – erstmalig urkundlich erwähnt als Honendorf
1547 – 8 besessene Mann 12 1/6 Hufen
1580 – Gründung der Hühndorfer Försterschule
1632 – Pest
2000 – 180 Einwohner; 650 Jahr-FeierDas „Hohe-dorf“ wie Hohndorf bei Großenhain und Lichtenstein.
Quelle: Auszug „Geschichten und Geschichte in und um Wilsdruff“
- Kettewitz
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Erstmals erwähnt: 1428 als „Katenwicz“.
Wissenswertes
Das kleine, ländliche und nur aus fünf Höfen bestehende Dorf befindet sich auf der langgezogenen Anhöhe zwischen den Tälern des Gallenbachs und der Kleinen Triebisch. Am nordwestlichen Ende des Bergrückens liegt hoch über dem Tal der (Großen) Triebisch bei Robschütz der Jokischberg, dessen Burgwälle unter Bodendenkmalschutz stehen. Dort befindet sich auch ein aus zwei Höfen bestehender Weiler. Der Ortskern des Platzdorfs liegt jedoch reichlich anderthalb Kilometer Luftlinie südöstlich des Jokischbergs entlang der Straße „Am Dorfteich“. An den ÖPNV ist Kettewitz durch die Buslinie 414 der Verkehrsgesellschaft Meißen angebunden, die über die Kettewitzer Straße führt. Der Weg „Zur kleinen Triebisch“ verläuft in östlicher Richtung zur Niedermühle bei Kobitzsch.
Um das Dorf Kettewitz, dessen Bewohner sich ihr Einkommen in der Landwirtschaft verdienten, erstreckte sich eine 209 Hektar große Block- und Streifenflur. Eingepfarrt war und ist das Dorf nach Taubenheim. Die Besitzer des dortigen Rittergutes übten auch die Grundherrschaft in Kettewitz aus. Die Verwaltung des Ortes oblag jahrhundertelang dem Erbamt Meißen. Im Jahre 1856 gehörte Kettewitz zum Gerichtsamt Meißen und kam danach zur Amtshauptmannschaft Meißen, aus der der gleichnamige Landkreis hervorging. Auf Grundlage der Landgemeindeordnung von 1838 erlangte Kettewitz Selbstständigkeit als Landgemeinde, verlor die Selbständigkeit jedoch am 1. April 1938 durch Eingemeindung nach Sönitz. Als dessen Teil kam es 1974 zu Taubenheim, das wiederum seit 2004 zu Triebischtal gehört. Seit dem 1. Juli 2012 ist der Kettewitz ein Ortsteil der Gemeinde Klipphausen.
- Kleinschönberg
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Erstmals erwähnt: 1378
Kleinschönberg ist ein Ortsteil der Ortschaft Klipphausen in der gleichnamigen Gemeinde im Landkreis Meißen.
Erstmals erwähnt wurde der Ort 1350 als „Schonenberg“. Schon früh musste er von gleichnamigen Orten unterschieden werden. So heißt er 1378 „Schonberg (penes Constapil)“, 1465 „Schonberg an der Elbe“, obwohl es von dieser mehr als zwei Kilometer entfernt liegt, und 1587 „Schonbergk“. Im Jahre 1791 findet es als „Klein Schönberg“ Erwähnung, insbesondere zur Unterscheidung vom zwölf Kilometer westlich gelegenen Rothschönberg.
Das Dorf, das möglicherweise aus einem slawischen Kern entstand, war über Jahrhunderte vorwiegend von Bauern besiedelt, die auf der 332 Hektar großen gewannähnlichen Streifenflur Ackerbau betrieben. Grundherren waren im 16. Jahrhundert die Besitzer des Ritterguts Klipphausen, 1696 dann die Besitzer von Schloss Gauernitz. Eingepfarrt ist Kleinschönberg seit jeher nach Weistropp. Im Jahre 1856 war es zum Gerichtsamt Wilsdruff gehörig und kam danach zur Amtshauptmannschaft Meißen, aus der der gleichnamige Landkreis hervorging. Seine Eigenständigkeit verlor Kleinschönberg am 1. Juli 1950 durch seine Eingemeindung nach Weistropp, das am 1. Januar 1994 seinerseits nach Klipphausen eingemeindet wurde.
Kleinschönberg liegt im als Wilsdruffer Land bezeichneten Teil des Meißner Hochlands. Das Dorf ist umgeben von den anderen zu Klipphausen gehörenden Ortsteilen Röhrsdorf im Westen, Hartha im Nordwesten, Constappel im Norden, Wildberg im Nordosten, Weistropp im Osten, Hühndorf im Süden sowie Sachsdorf und Klipphausen selbst im Südwesten. Etwa zwei Kilometer östlich der Ortslage Kleinschönberg verläuft die Stadtgrenze der Landeshauptstadt Dresden.
Landwirtschaftlich genutzte Hochflächen umgeben das Dorf. Der Ortskern liegt am orografisch linken Hang zum Tal des Prinzbaches, der nördlich von Kleinschönberg in die Wilde Sau mündet. Es handelt sich um ein gut erhaltenes Straßenangerdorf, das in Ost-West-Richtung angelegt ist. Die den Anger südlich begrenzende Straße heißt „Schmiedeberg“, die nördliche heißt „Sonnenlehne“.
- Kobitzsch
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Kobitzsch, ein Kleinod für die die Ruhe und ländliche Idylle mögen. Nur wenige schmucke Häuser. Lärm machen hier nur die Kobitzscher selber. Der Ort, auf der Anhöhe über dem Kleinen Triebischtal etwa 220 bis 240 m über NN im nordöstlichen Gemeindegebiet ist der kleinste Ort der ehemaligen Gemeinde Triebischtal.
Ursprünglich bestand der Ort nur aus einem Bauerngut und einigen Neubauernhöfen. Unter dem Namen „Quabs“ wird er aber schon im Jahr 1334 urkundlich genannt, später in den Schreibweisen „Quabitsch“, „Kowietz“ und ab 1551 „Kobitzsch“. Der Name geht vielleicht auf das altslawische Wort „kovac“ – der Schmied – zurück.
Auch zum kleinen Ortsteil Kobitzsch gehörten einst zwei eigene Mühlenwerke im Kleinen Triebischtal, die unter den Namen „Lange-Mühle“ oder Obermühle und „Fritzschen-Mühle“ oder Niedermühle bekannt waren. Die Obermühle war noch bis 1955 in Betrieb.
- Lampersdorf
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Erstmals erwähnt:
Eingemeindet: 1950Die Lampersdorfer Mühlen
Sollten Sie einmal in alten Meißner Wanderkarten blättern, finden Sie darin noch die Kirstenmühle an der kleinen Triebisch eingezeichnet. „Bis zum Jahre 1736 waren hier drei Wasserräder in Betrieb, sie galt als die größte und reichste Mühle an der kleinen Triebisch. Nach 1750 begann die Zergliederung … Etwa 10 ha blieben bei der Mühle.“
(Aus „Unsere Heimat“, Georg Kirsten 1935)
Die Mühle war im Besitz der Familie Kirsten von 1599 bis 1900. Jahrhunderte lang rollten die Fuhrwerke durch die kleine Triebisch. Die Müllerswitwe Rosine Kirsten, die von 1827-1845 den Betrieb bewirtschaftete, errichtete die steinerne Doppelbogenbrücke, sie ist eine der wenigen dieser Art und steht heute unter Denkmalschutz. Leider steht das Wohnhaus mit Mühle heute nicht mehr.
Die zweite Mühle ist die Obermühle. Über Jahrhunderte gehörte sie der Familie Hoyer. 1725 erneuerte Adam Hoyer die Erdgeschossräume. Seitdem ziert den Eingang ein Sandsteinbogen, der durch den jetzigen Besitzer Naumann restauriert wurde. Nachdem die Besitzung im vorigen Jahrhundert noch mehrmals ihren Hausherrn wechselte, hörte sie 1921 auf, Mühle zu sein.
- Lotzen
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Erstmals erwähnt: 1594
Eingemeindet: 1974Die Flur des Dörfchens ist aus der Lampersdorfer herausgenommen. 1559 nennt uns das Kirchenbuch Sors/Limbach einen Johann Schlicke – diese zeit Hofmeister uffn Lutze = Weidenbach oder von Ioza = Wald, also im Walde gelegen.
Isolde Kümmel
Die Baeyerhöhe
Sie ist mit 322,8 m über NN die höchste Erhebung im Kreis Meißen. Die Höhe ist nach J. Jacob Baeyer benannt, auf ihr wurde im Jahre 1866 eine Triangulierungssäule gesetzt.
Im Jahre 1861 unterbreitete Baeyer den Vorschlag, die Länder Mitteleuropas sollten bei der genauen Vermessung der Längengrade enger zusammenarbeiten.
Mit der Triangulation Baeyers wurde in Sachsen 1862 unter der Leitung der Professoren Nagel, Weißbach und Bruhne begonnen. Die äußerst präzise Methode ermöglichte schon damals, Fehler auf ein Millionstel der tatsächlichen Länge zu beschränken. Bei den Arbeiten kamen Spiegelsysteme zum Einsatz, die das Sonnenlicht nutzten.
Die Baeyerhöhe bietet bei klaren Wetter eine Fernsicht nach Norden bis zum Colmberg bei Oschatz, zur Kirche Lommatzsch und zu den Domspitzen Meißens, nach Osten bis zum Keulenberg bei Königsbrück, nach Süden über die Sächsische Schweiz bis ins Böhmische Mittelgebirge.
„Der Rundblick von der Baeyerhöhe ist einer der freiesten und schönsten der ganzen Dresdner Gegend.“
Prof. Dr. Gotthart Wickert
- Miltitz
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Miltitz ist der Hauptort im Großen Triebischtal (etwa 180 m bis 240 m NN). Der Ort wird bereits in der Urkunde aus dem Jahr 1186 als Herrensitz erwähnt. Wahrscheinlich geht der Ortsname auf einen slawischen Personennamen zurück, ebenso wie beim 1334 erstmals urkundlich genannten Ort „Zcwoswicz“ – dem späteren Zwuschwitz, das auf der Hochfläche oberhalb von Miltitz lag. Beide Orte sind schon vor langer Zeit zusammengewachsen.
Im Oberdorf befand sich auch das ausgedehnte Rittergut der Familie von Miltitz, das 1457 erstmals urkundlich genannt wurde. Berühmt ist auch der Edelkastanienhain an der Kirche – der wohl größte Edelkastanienhain nördlich der Alpen wurde der Legende nach bereits um 1100 durch den bekannten Meißner Bischof Benno angelegt. Die Kirche gibt es jedenfalls belegbar seit 1372. In ihrer heutigen Form wurde sie von 1738 bis 1740 errichtet.
Durch die seit Jahrhunderten in Miltitz ansässige Kleinindustrie (vor allem Mühlen und Kalksteinbergbau) und durch den Bahnhof (seit 1867) ist Miltitz weniger stark ländlich geprägt. Mindestens seit 1792 existiert an der Großen Triebisch in Miltitz die Furkert-Bartsch-Mühle, die bis 1852 zum Rittergut gehörte. 1890 wurde das heutige Gebäude errichtet und 1922 mit einer Wasserturbine und Transmissionsantrieben ausgerüstet. Bis heute kann man im Mühlenladen schmackhafte Produkte aus heimischer Produktion erwerben.
Im Sommer lädt das vom örtlichen Arbeiterturnverein 1933 errichtete „Jahnbad“ zum Baden ein. 1993 wurde die Rekonstruktion des Freibades beendet und 1994 auch die Sportanlagen (Tennisplätze, PKW-Parkplatz) übergeben.
Ab dem 01. Juli 2012 gehört der Ort Miltitz zur Gemeinde Klipphausen auf Grund einer erneuten Gemeindegebietsreform. Das ehemalige Gemeindeamt wurde grundhaft saniert und zu einer neuen und modernen Kindertagesstätte umgebaut.
- Munzig
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Munzig besteht eigentlich selbst aus mehreren Ortsteilen. Der älteste Teil gruppiert sich um das frühere Rittergut in Obermunzig und wurde im Jahr 1334 als „Munczig“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort liegt etwa zwischen 180 m und 230 m Höhe über NN und ist heute bekannt durch das Kulturhaus Triebischtal, in dem vor allem Konzerte und Tanzveranstaltungen stattfinden. Bis 1892 gab es in Munzig an der Großen Triebisch eine Mahlmühle. Diese wurde jedoch 1892 aufgekauft und zur Stromversorgung der Pappenfabrik umgerüstet.
Im Diebsgrund bei Munzig ließ der Besitzer der früheren Pappenfabrik einen Landschaftspark anlegen. Heute führt ein kurzer Naturlehrpfad hindurch. Oberhalb des Diebsgrundes finden sich noch Reste des Pochwerksteiches, sowie Pingen und Halden als Zeugnisse des Erzbergbaus des 16. bis 19.Jahrhunderts.
Bergbau wurde im nördlichen Teil des kleinen Reviers zwischen Aspengrund und Weitzschengrund – zwischen Munzig und Weitzschen gelegen – vermutlich bereits seit 1492 betrieben. Für den Zeitraum von 1710 bis 1744 sind Zahlen in den Bergakten überliefert: In diesen 34 Jahren wurden aus dem „Wildemann- Erbstolln“ 16.074 Zentner Erz mit einem Feinsilbergehalt von 2.157 Mark, 14 Loth und 2 Quent gefördert (da die alte Gewichtseinheit „Mark“ ca. 0,24 kg entspricht, also etwa 540 Kilogramm insgesamt). Außerdem wurde Bleiglanz, Kupferkies und Arsenkies und auch erzhaltiger Kalkstein gebrochen und an die Hüttenwerke nach Freiberg geliefert.
1802 hat man den Abbau schon einmal aufgegeben, jedoch 1831 noch einmal aufgenommen. Zwischen 1838 und 1856 wurde dann der 429 m lange „Hilfe Gottes Stolln“ unterhalb der Abbaue der Vorgänger vorgetrieben, aber mangels bauwürdiger Erzvorkommen bereits 1859 endgültig aufgegeben. Erst beim Bau der Miltitzer Schule 1956 entdeckte man den Stolln wieder.
Der Bergbau im südlichen Teil des Erzbergbaugebietes im Munziger Diebsgrund wird 1514 erstmals urkundlich genannt. 1580 ließ Kurfürst August ein Pochwerk und eine Schmelzhütte errichten. 1715 wird in der Grube „Freundlicher Bergmann“ im oberen Diebsgrund Erz gefördert, 1759 der „Johanna Erbstolln“ auf einem Morgengang vom Eingang des Diebsgrundes her vorgetrieben, um Wasserlösung für die Bergwerke zu schaffen. Erst 1778 erlöste schließlich der „Dürrwiesner Stolln“ endlich die oberhalb gelegenen Bergwerke vom Grundwasser. Bis 1802 lieferte die Grube „Freundlicher Bergmann“ danach noch Silbererz – zwischen 1719 und 1802 mit einer Silberausbeute von insgesamt 1.528 Mark, 13 Loth und 5 Quent (also etwa 382 Kilogramm Silber).
- Naustadt
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Erstmals urkundlich erwähnt wurde Naustadt 1312 als „Nuenstat“, was Neustadt bedeutet. Verwaltet wurde das Dorf vom Erbamt Meißen. Die Grundherrschaft übten die Herren von Schloss Scharfenberg aus. Schon um 1500 bestand im Ort eine Pfarrkirche, 1723 ist erstmals ein Vorwerk bezeugt. Das Platzdorf verfügte im Jahr 1900 über eine 457 Hektar große Block-, Gelänge- und Streifenflur. Am 1. Juli 1950 erfolgte die Eingemeindung nach Scharfenberg, das seit dem 1. Januar 1999 gemeinsam mit den Ortschaften Klipphausen und Gauernitz die Gemeinde Klipphausen bildet. In der Zeit der DDR befand sich wenige 100 Meter westlich der Ortslage Naustadt der Standort einer Funktechnischen Kompanie der NVA mit Hubschrauberlandeplatz. Auf dem Gelände betreibt die Polizei Sachsen heute die zentrale Hundeschule für ihre Diensthunde.
Naustadt ist ein Ortsteil in der Ortschaft Scharfenberg in der Gemeinde Klipphausen, die zum Landkreis Meißen in Sachsen gehört.
Im Ort befindet sich eine modernisierte Kindertagesstätte, eine neu errichtete Grundschule mit angrenzender Turnhalle und Sportplatz. In diesen Einrichtungen werden Dank moderner Technik und Lehrmethodenden den Kindern beste Möglichkeiten zum Lernen geboten.
Die Ev.-Luth. Kirchgemeinde ist im Ort stark engagiert und organisiert zahlreiche kulturelle Veranstaltungen für Jedermann. Der Kirchturm mit seiner Höhe von 45m ist ein unübersehbares Wahrzeichen des Ortes.
- Pegenau
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Pegenau befindet sich südöstlich von Meißen im Meißner Hochland. Es liegt im Hinterland von Schloss Scharfenberg, das auf Pegenauer Flur steht. Ortsteile in der Umgebung sind Naustadt und Scharfenberg im Westen, Reppina im Norden, Gauernitz im Osten, Pinkowitz im Südosten und Röhrsdorf im Süden.
Pegenau wurde 1368 als „Begenow“ erstmals urkundlich erwähnt. Bereits 1428 findet erstmals ein Vorwerk im Ort Erwähnung, das bis ins 20. Jahrhundert Bestand hatte. Das Erbamt Meißen verwaltete das Dorf. Die Grundherrschaft übten die Herren von Schloss Scharfenberg aus. Der nach Naustadt gepfarrte Rundling verfügte 1876 gemeinsam mit Scharfenberg über eine 250 Hektar große Gutsblockflur. Im 19. Jahrhundert wurde Pegenau Teil der Landgemeinde Gruben, die 1920 in Scharfenberg umbenannt wurde. Seit dem 1. Januar 1999 besitzt Scharfenberg einen Ortschaftsstatus innerhalb der Gemeinde Klipphausen, zu der somit auch Pegenau zählt. (Quelle: wikipedia)
Der Ort ist seit je her durch die Landwirtschaft geprägt. Industrie und Handel sind fast nicht vorhanden.
Etwas abseits des Ortsteils Pegenau dominiert eine zum Wohnhaus umgebaute Turmwindmühle das Landschaftsbild
- Perne
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Perne ist so klein, dass man den Ort auf Landkarten vergeblich sucht. Aber immerhin ist Perne ein selbstständiger Ortsteil der Gemeinde Triebischtal. Unmittelbar an den Ort Groitzsch grenzend leben hier etwa 21 Einwohner.
Bei dem kleinen Ort handelt es sich um eine Gründung des 18.Jahrhunderts, die offensichtlich vom Rittergut Rothschönberg ausging und der Ansiedlung von Tagelöhnern diente. Erstmals genannt wird der Ort 1791 als „Berne“ oder „die acht Bernhäuser“. Woher der Name stammt, ist unbekannt.
Das Dorf ist umgeben von den anderen zu Klipphausen gehörenden Ortsteilen Groitzsch im Osten, Tanneberg im Süden, Rothschönberg im Westen und Munzig im Norden. Es befindet sich im äußersten Osten der Gemarkung Rothschönberg. Südlich von Perne, das entlang der gleichnamigen Straße liegt, verlief bis 1999 die Bundesautobahn 4 durch das Tanneberger Loch.
Zwischen der Zeit um 1700 und dem Jahr 1955 wurde in Perne Kalkstein abgebaut. Von dem großen Kalkwerk blieben bis heute die Fundamente zweier großer Niederschachtöfen an der Rothschönberger Straße sowie die wassergefüllten Reste des Kalkbruches erhalten. Sie sind als Kulturdenkmal geschützt. Eisenstein und Ocker wurden ebenfalls in Perne gewonnen.
- Pinkowitz
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Erstmals erwähnt: 1350
Eingemeindet: 1937 (nach Gauernitz)Pinkowitz liegt im Landschaftsschutzgebiet der „Linkselbischen Täler“ zwischen Dresden und Meißen auf einer Höhe von circa 200 m. Das tiefeigeschnittene Regenbachtal und der stark gegliederte Eichhörnchengrund begrenzen beidseitig den Höhenzug, der bestimmt wird durch den Brotberg (214 m). Pinkowitz und die umliegenden Ortsteile befinden sich in einem sehr alten Kulturgebiet. Mit der Völkerwanderung des 4. und 5. Jahrhundert zogen auch die Semnonen mit nach Westen. Ihnen folgten von der Niederlausitz, ihrem Kulturmittelpunkt, die Wenden, die zu der größeren slawischen Völkerschaft der Sorben gehörten. Von den Wenden ließen sich hier zwei berühmte Stämme nieder, die Nisaner und die Daleminzier. Ihre wesentliche Grenzscheide links der Elbe war das Tal „der wilden Sau“. Hier haben sie vom 6. bis zum 10. Jahrhundert gewohnt. Das Gräberfeld zu Gauernitz, welches 1871 bei der Erschließung der Ziegelei aufgedeckt wurde und eine Anzahl Gerippe, Schädel und Urnen enthielt, bestätigt diese Annahme.
Im 10. Jahrhundert drangen die Germanen von Westen wieder nach Osten vor und haben drei Jahrhunderte lang die Slaven bekämpft, unterworfen, christianisiert und germanisiert.
Mit Einführung des Christentums verloren die alten Burgwarte ihre Bedeutung und kamen an geistliche und weltliche Herren: Brienitz und Pesterwitz an das Hochstift Meißen, Woz 1271 an die Familie Miltitz.
Aus dem 30jährigen Krieg stammen die mehrfach erwähnten „wüsten Güter“ in Pinkowitz und die „wüsten Baustellen“ in Constappel, welche später der Kirche gegen Erbzins des Pfarrers und Lehrers geschenkt wurden.
Mitten in den Kriegswirren hatte man 1630 das „Augsburger Konsessionsjubiläum“ gefeiert. 1645 begannen die Friedensverhandlungen im Gasthof zu Cossebaude zwischen den Schweden und den kurfürstlichen Sachsen von Dresden.
Nach einer 100 jährigen friedlichen Zeit brachten die Schlesischen Kriege, speziell der Siebenjährige Krieg, der Parochie manche schwere Auflage (Einquartierungen, Vorspanndienste und Abgaben).
1761 lieferten sich die feindlichen Truppen auf den hiesigen Elbtalhöhen bereits kleinere Gefechte und Überfälle. Im Juni 1762 zogen die kaiserlichen Truppen mit 15 000 Mann unter dem Prinzen von Nassau-Zweibrücken auf den rechtsseitigen Saubachtalhöhen in die Schlacht gegen die Preussen.
Die Bauernunruhen um 1790 verliefen in unserer Gegend sehr friedlich, Grund dafür waren die recht günstigen Lehnsverhältnisse. Aus der Zeit der Napoleonischen Freiheitskriege von 1806 bis 1815 sind kaum Überlieferungen bekannt. Die linkselbischen Täler wurden von Kämpfen verschont.
Nach den Befreiungskriegen erwachte auch in Sachsen die nationale Begeisterung. Sachsen erhält 1831 eine neue Verfassung, in der die Abschaffung der feudalen Lasten verfügt wird.Die Pinkowitzer Güter wurden eigenständiger, Graf von Schönburg mußte den Zins senken. Den Bauern wurde dadurch die Möglichkeit gegeben, die technischen Errungenshaften des 19. Jahrhundert auch in der Landwirtschaft zu nutzen.„Das goldene Pinkowitz“, wie es einst genannt wurde, verdankt diesen Namen nicht nur seiner Fruchtbarkeit und der herrlichen Lage wegen, sondern auch der historischen Gutshöfe, der großen Zahl alter ehemaliger Wassermühlen und natürlich nicht zuletzt Weinanbau.
Eigentlich sollte alles anders kommen, als es heute ist. Von einem „Großinvestor“ war geplant, auf den Fluren von Pinkowitz ein pompöses Feriendorf zu errichten, damit wären einige der historischen Gebäude geopfert worden und ein schwerer Einschnitt in das Landschaftsschutzgebiet erfolgt!
Ende 1995 veränderte sich die Situation grundlegend. Das beschriebene Millionen-Vorhaben scheiterte, den Neubeginn schaffte eine Gemeindschaft mutiger Investoren. Sie bewahrten die alten Höfe vor dem restlosen Verfall. Mitte der neunziger Jahre begannen die Arbeiten, zunächst mit dem Vierseithof und etwas später mit dem Dreiseithof. Der Zustand aller Gebäude war mehr als beklagenswert. Nach erfolgreicher Rekonstruktion bildet der wiedererstandene Vierseithof eine harmonische Einheit mit der Landschaft. Frühling in Pinkowitz - Piskowitz
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Erstmals erwähnt: 1239
Eingemeindet: 2012
Das kleine, ländliche Straßendorf befindet sich in der Talmulde des Gallenbachs, der aus Seeligstadt kommt und oberhalb von Robschütz in die Triebisch einmündet. Die 1835 errichtete und später als Kindergarten genutzte Schule war jahrzehntelang das einzige Haus am westlichen Ufer des Gallenbachs. Südöstlich der Ortslage wird im Kieswerk Taubenheim Kies abgebaut.
Auf Grundlage der Landgemeindeordnung von 1838 erlangte Piskowitz Selbstständigkeit als Landgemeinde, verlor die Selbstständigkeit jedoch am 1. April 1938 durch Eingemeindung nach Sönitz. Als Teil von Sönitz kam Piskowitz 1974 zu Taubenheim, das wiederum seit Ende 2003 zu Triebischtal gehört. Durch die Eingemeindung von Triebischtal am 1. Juli 2012 ist Piskowitz ein Ortsteil der Gemeinde Klipphausen.
- Polenz
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Gegen Ende des 12. Jahrhunderts, geraume Zeit nach der eigentlichen Gründung, taucht Polenz erstmals in Schriftquellen auf. Die Erwähnung von Rittern mit dem Namen von Polenz sind direkte Beweise für die Existenz des Ortes. Das Dorf selbst wird erst 1334 als Polenczg erwähnt. Die Entwicklung des Dorfes war immer eng mit der Gutsherrschaft verbunden. 1198 ist Polenz als Herrensitz, 1350 als Allodium und 1443 als Vorwerk nachweisbar. Anhand der über Polenz vorhandenen Unterlagen kann die Vergrößerung des Gutsbesitzes und der Gutsherrschaft zu Lasten der Bauernstellen sehr gut verfolgt werden.
Die Einwohnerzahlen betrugen
1547 49
1834 154
1890 212 und heute 242
Leben in Polenz
Die umfangreiche Flur von Polenz umfasst die markante Erhebung an den Polenzer Linden und zwei im Südosten angrenzende Quellmulden.
Die Kapelle von Polenz, erbaut 1402, dient heute noch nach zahlreichen Umbauten und Rekonstruktionen Gottesdiensten, Erntedankfesten und anderen kirchlichen Feiern. Die Kapelle in ihrer heutigen Erscheinung prägt das Ortsbild nicht unwesentlich.
Eine Kegelbahn, welche verkehrsgünstig an der Straße nach Meißen liegt, findet bei den polenzer und auswärtigen Sportsfreunden regen Zuspruch. Gut zu erreichen ist sie u. a. mit dem Fahrrad über den Radweg „Meißner 8“. Bei kühlen Getränken und einem Imbiss kann man die Seele in dieser idyllischen Landschaft baumeln lassen.
Da die 1837 eröffnete kleine Schule heute nicht mehr als solche existiert, werden die Kinder,die es in Polenz reichlich gibt, mit dem Schulbus zur Schule hin und nach Hause befördert. Für Kurzweil am Nachmittag sorgt der Kinderspielplatz im Ort.
Etwas außerhalb der Ortslage, aber dennoch gut zu erreichen, befindet sich die „Helm-Mühle“. Das unter Denkmalschutz stehende Gehöft wurde liebevoll zum Hotel und Gaststätte umgebaut und bietet Platz für Tanzveranstaltungen sowie Familienfeiern.
Der neugegründete Dorfklub sorgt mit seinem großen Engagement für zahlreiche kulturelle Höhepunkte im Dorfleben der Polenzer. (www.polenz-klipphausen.de )
WirtschaftNeben den beiden gastronomischen Betrieben haben sich noch andere Gewerbetreibende niedergelassen. So befindet sich mitten im Ort ein Reiterhof mit Getränkehandel. Vertreten sind u. a. das Schlossenhandwerk und Holzkunst.
- Reichenbach
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Erstmals erwähnt: 1271
Eingemeindet: 1999Reichenbach wurde 1271 erstmalig urkundlich unter dem Namen Richenbach erwähnt Durch die Jahrhunderte betriebene Landwirtschaft hat der Ort seine ursprüngliche Gestalt als Straßenangerdorf mit zwei Seiten erhalten.
Heute zählt der Ortsteil Reichenbach mit seinen 25 Einwohnern zu den kleineren Orten der Gemeinde Klipphausen. Nahe der S177 gelegen bietet Reichenbach einen idealen Ausgangspunkt für zahlreiche touristische Erkundungen im linkselbischen Raum.
Geprägt ist das Ortsbild von ansässigen Landwirtschaftsbetrieben. So haben z. B. die Firmen Obstgarten Geisler, das Obstgut Sommer, die Meißner Agrarproduktion AG und die Meißner Speziailitätenbrennerei Prinz zur Lippe hier ihre Niederlassungen.
Die historische Wegsäule am Ortseingang weist die angrenzenden Orte Naustadt und Batzdorf aus, die ebenfalls einen Besuch wert sind und u. a. Einkehrmöglichkeiten bieten.
- Reppina
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Erstmals erwähnt: 1539/40
Eingemeindet: 1999
Die regellose Häusergruppe Reppina erstreckt sich von der Mündung des Wolfsbaches in das Reppnitzer Wasser bis zur Elbaue. Den Ortsteil quert die Bundesstraße 6. Heute findet man in Reppina, 1539 als Repin erwähnt, abgeleitet vom altsorbischen Wort „repa“ für Rüber oder Rübenacker, nur noch wenige Hinweise auf seine funktionale Bedeutung als Schmelzhütte und Silberwäsche in den Zeiten des Silberbergbaus im Scharfenberger Gebiet.
Von Reppina aus wurde um 1550 der „König-David-Stolln“ von der Stöllnergewerkschaft des Valerius Crakaw bis fast nach Naustadt in den Berg getrieben. Solche langen, waa´gerechten Stollen dienten der Frischluftzufuhr und der Ableitung des gesamten Grubenwassers in Flüsse.
1818 wurden am Ausgang des Müllergründchens mit dem Bau eines Hilfstollens zu dem inzwischen teilweise eingestürzten „König-David-Stolln“ begonnen. Ab 1868 nutze die Grube „Güte Gottes“ diesen Stolln zur Versorgung der inzwischen eingesetzten Dampfmaschinen mit Kohle und zum Abtransport der Erze, seit 1880 mit einer Seilschwebebahn.Heute noch kann man an der Stelle das Mundloch des „Hilfstollns des König-David-Erbstollns“ sehen.
- Riemsdorf
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Erstmals erwähnt: 1350
Eingemeindet: 1999Urkundlich erwähnt wurde Riemsdorf im Jahre 1350 unter dem Namen Rywensdorf. Die Siedlungsform ist ein Zeilendorf mit teilweise gewannähnlicher Block- und Streifenflur. Die erste Einwohnerzählung fand im Jahre 1547 statt und ergab 16 Einwohner. Heute leben in Riemsdorf 144 Einwohner. Alte Bauernhöfe wurden liebvoll saniert. Aber auch neue Eigenheime sind entstanden.
Riemsdorf verfügt über eine günstige Verkehrsanbindung. In 10 min ist man in Meißen oder in Wilsdruff. Durch die nahe liegende Anbindung an die A4 haben sich zahlreiche Gewerbetreibe in Riemsdorf niedergelassen. So wurde z. B. ein Gewerbehof errichtet, indem 9 Firmen ihren Sitz haben. Eine Straußenfarm sowie ein Landwirtschaftsbetrieb sind hier tätig. Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten laden zum Verweilen ein. Wanderungen am Riemsdorfer Wasser entlang oder über Kobitzsch in das Triebischtal sind sehr zu empfehlen.
- Robschütz
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Erstmals erwähnt: 1228
Eingemeindet: 1950
Der Ortsteil Robschütz gliedert sich in Altrobschütz und Neurobschütz. Die Gutssiedlung Altrobschütz mit ihrem großen Rittergutshof befindet sich im Tal der Triebisch. Außerhalb der beiden Dorfkerne herrscht ein Kleinsiedlungscharakter vor.Erstmals erwähnt wurde der Ortsname Robschütz 1228 als Bestandteil des Personennamens „Volcwinus de Robatsitz“, weshalb anzunehmen ist, dass damals in Robschütz ein Herrensitz bestand.In Robschütz befinden sich auf dem Burgberg, einem Felssporn „Am Burgser“, Reste einer früh- und hochmittelalterlichen Wallburg, die bis ins 12. Jahrhundert bestand und mit einer größeren Anlage auf dem gegenüber auf der anderen Talseite liegenden Jockischberg bei Kettewitz in Verbindung steht. Die wenigen, auf dem Abschnittswall gemachten slawischen Keramikfunde gehen bis ins 10. Jahrhundert zurück, gingen aber verloren. Wall- und Grabenreste von der Schanze blieben erhalten. Es handelte sich um eine Holz-Erde-Konstruktion mit äußerer steinerner Blendmauer. Der Zugang erfolgte über die sich westlich anschließende Hochfläche. Der Durchmesser der geschützten Anlage beträgt höchstens 65 Meter, die größte Wallhöhe 10 Meter.Robschütz liegt in einem alten Bergbaugebiet; in naher Umgebung befinden sich unter anderem die Garsebacher Schweiz als weltgrößtes Pechsteinvorkommen, die Kalkwerke Miltitz und Groitzsch, die Silbererzstollen bei Munzig und Weitzschen sowie das Mundloch des Rothschönberger Stolln. Nach der Eröffnung der Bahnstrecke Borsdorf–Coswig 1868 siedelte sich zunehmend mittelständische Industrie an. Wichtigstes Beispiel ist eine 1870 errichtete Papierfabrik im Triebischtal. Sie wurde 1873 wesentlich erweitert und dehnte sich auch auf die benachbarte Eulitzmühle aus, deren Wasserkraftanlagen sie für die eigene Energieversorgung nutzte.In Robschütz überquerte die Schmalspurbahn Wilsdruff–Gärtitz auf einem am 1. Oktober 1909 eingeweihten Viadukt das Triebischtal. Der Streckenverlauf in diesem Bereich beschrieb bei leichter Steigung eine Kurve. Erhalten blieben bis heute die meisten Brückenpfeiler.
- Röhrsdorf
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Erstmals schriftlich erwähnt: 1334
Eingemeindet: 1994
Röhrsdorf hat allein im Freistat Sachsen fünf Namensvettern. Aber nur unser Dorf liegt an einem der linkselbischen Täler im Landschaftsschutzgebiet zwischen Dresden und Meißen, dem Regenbachtal.
Typisch für die Besiedlung durch Franken, Thüringer und Niedersachsen Ende des 11. / Anfang des 12. Jahrhunderts ist Röhrsdorf ein Waldhufen- (Reihen-) dorf. Vermutlich im 13./14. Jahrhundert beginnend, waren seine Einwohner bis mindestens 1838 fünf (!) Grundherrschaften (Rittergütern) zinsverpflichtet. Diesbezüglich nahm es in Sachsen einen Spitzenplatz ein.
Etwa 7,2 km² Gemarkungsfläche sind die Heimat von derzeit rd. 730 Einwohnern. Ausgehend vom Mittel der letzten 150 Jahre mit rd. 560 Einwohnern resultiert der Zuwachs vor allem aus zwei größeren und zwei kleineren Wohnungsneubau-Standorten, die seit 1993 entstanden. Im ebenfalls 1995 erschlossenen und noch erweiterungsfähigen Gewerbegebiet Röhrsdorf direkt an der S177 sind z. Zt. 10 Unternehmen ansässig.
Der Regenbach, im Unterlauf wurde er auch als Röhrsdorfer Wasser oder Röhrsdorfer Forellenbach bezeichnet, entspringt nicht weit von der Ortsmitte entfernt. Auf seinem Weg hinab ins Tal durchfließt er in tiefem Einschnitt den Syenit-Sockel, der sich von Strehla bis nach Wesenstein erstreckt. Wenn unser Heimatbach nach rund 4,3 km neben dem Friedhof des Ortsteils Constappel in die Wilde Sau (ehemaliger Grenzfluss zwischen den Gauen Daleminzien und Nissan) mündet, hat er einen Höhenunterschied von ca. 125 m überwunden. Zu unterschiedlichen Zeiten trieb er auf Röhrsdorfer Flur bis zu fünf Getreidemühlen an. Die letzte stellte 1974 ihr Mahlwerk ab.
Röhrsdorf hatte nie Ortsteile, kein Schloss und/oder Rittergut, aber es hat lohnende SehenswürdigkeitenIm Regenbachtal erinnern Zeitzeugen an die Vergangenheit, zum Beispiel Reste alter Weinbergmauern, bis zum Reblausbefall Ende des 19. Jh. waren mehrere Weinberge bewirtschaftet, aufgelassene Steinbrüche auf Syenit (Abbau bis etwa 1930) und eine Einbogenbrücke (Wirtschaftsweg über den Regenbach hinweg). Vom Dorfplatz Röhrsdorf aus erreichen sie zwei andere linkselbische Täler: den „Eichhörnchengrund“ am Gauernitzbach und das Tal der Wilden Sau. Rasten können Sie am 1998 geschaffenen Dorfplatz , Buslinie R 428) oder im Gasthof „Deutsches Haus“. Er lädt werktags sowie an den Wochenenden zum Einkehren und Stärken ein.
- Roitzschen
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Roitzschen liegt im Meißner Hochland zwischen Nossen und Meißen, westlich von Dresden. Das Dorf ist umgeben von den anderen zu Klipphausen gehörenden Ortsteilen Robschütz im Norden, Sönitz im Osten, Weitzschen im Südosten und Miltitz im Südwesten. Nordwestlich benachbart ist der Käbschütztaler Ortsteil Luga.
Erstmals erwähnt wurde Roitzschen eventuell 1071 als „Rocina in burgwardo Trebista“; die Zuweisung gilt jedoch als unsicher. Sicher ist hingegen, dass es sich bei dem 1264 genannten „Reschen“ um den heutigen Klipphausener Ortsteil handelt. Der Ortsname wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte über die Formen „Reczen“, „Recschen“, „Retzin“, „Retzschen“ und „Retzen“ hin zur heutigen Schreibweise, die unter anderem 1768 bezeugt ist. Der Ortsname leitet sich vom altsorbischen *rěka, deutsch Bach, ab und bedeutet „Am Bach gelegener Ort“, was durchaus mit der Lage von Roitzschen in Einklang steht.
- Rothschönberg
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Erstmals erwähnt: 1392
Eingemeindet: 2012
In seinem Namen bewahrt Rothschönberg das Andenken der Familie Schönberg, die ihren Wohnsitz über Jahrhunderte hinweg im Schloss ausbaute. Die günstige Lage an zwei Flüssen führte zur Errichtung mehrerer Mühlen in Rothschönberg, beispielsweise der Bley-, Wetzel- und der Dorfmühle.
Kultur und SehenswürdigkeitenSchloss Rothschönberg ist eine unregelmäßige Vierseitenanlage mit Bauteilen der Spätgotik und der
Renaissance. Vorgelagert sind ein Garten, eine Lindenallee mit Pavillon und der Schlosspark. Das heutige Schloss entstand, wie eine Tafel über dem Tor besagt, hauptsächlich zwischen 1651 und 1659.Die Rothschönberger Kirche wurde zwar erst 1539 ersterwähnt, es wird aber davon ausgegangen, dass der Ort schon seit dem 13. Jahrhundert eine Kirche hat. Im Altarraum der Kirche stehen Grabsteine derer von Schönberg. . Nach gravierenden Zerstörungen nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche in den 1970er Jahren restauriert, sie steht heute unter Denkmalschutz.
Nahe des Schlosses befindet sich seit 1877 das sandsteinumrahmte Hauptportal des „Königlichen Rothschönberger Stollns“, eines einzigartigen Denkmals sächsischen Bergbaus. Weitgehend nach einem vor 1838 Projekt für die Grubenentwässerung des Freiberger Reviers wurde 1844 am Hauptmundloch in Rothschönberg mit dem Bau des Erbstollens begonnen. Der Stollen funktoniert heute noch. Er leitet Wasser aus inzwischen stillgelegten Gruben des Freiberger Reviers ab.
- Sachsdorf
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Erstmals erwähnt: 1227
Eingemeindet: 1950
Es ist zeitlich nicht genau festzustellen. Wir dürfen es zwischen 1100-1170 vermuten. Der Name weist nach Niedersachsen. Da viele Orte der Umgebung Siedlungen von Thüringern und Franken sind, ist die Annahme berechtigt, dass die Angehörigen dieser Stämme den von Sachsen angelegten Ort „Dorf der Sachsen“ oder „Sachsdorf“ nannten. Wahrscheinlich folgten die ersten Ansiedler dem Ruf des Meißner Markgrafen oder Versprechungen begüterter Ritter, die ihr weiträumiges Waldgebiet in fruchtbares Ackerland verwandelt sehen wollten. Der Grundherr überließ ihnen hier gegen jährlich zu entrichtende Zinsen und Frondienste Land zur Rodung.
Die Ansiedler gliederten ihren Besitz in Hufen und Teilhufen. Sie errichteten ihre Höfe in der Talmulde, die sich vom Saubach her ostwärts durch das Gelände erstreckt, in der Art des so genannten Waldhufen-Dorfes. 1227 wird der Ort erstmals in einer Urkunde erwähnt.
In der näheren Umgebung dürfte Sachsdorf der älteste Ort sein. Insbesondere ist er entschieden älter als das benachbarte Klipphausen. Zu dieser Annahme berechtigen die folgenden Fakten: Da ist zunächst die gegenüber den benachbarten Orten bessere Qualität der landwirtschaftlichen Nutzfläche der 456 ha umfassenden Gemeinde. Weiter weisen die entschieden geringeren Steuern, Zinsen und Frondienste sowie das älteste Braurecht darauf hin - Scharfenberg
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Erstmals erwähnt: 1227
Scharfenberg ist auf der Höhe der linkselbischen Täler gelegen. Im Jahre 1227 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Scharfenberg ist durch seinen Silberbergbau bekannt geworden, der vor über 100 Jahren eingestellt wurde. Bis 1697 gab es sogar ein eigenes Bergamt.Auch heute noch trifft man überall auf alte Stollen und eingefallene Schächte, Zeugnisse des Bergbaus. Näheres über den Scharfenberger Silberbergbau und heimatgeschichtliche Hintergründe kann man im Heimatmuseum erfahren. Ein Besuch lohnt sich!
Eine weitere Sehenswürdigkeit der Scharfenberger Region ist das Schloss Scharfenberg (siehe Sehenswürdigkeiten).
Das reizvolle Gebiet der linkselbischen Täler lädt zu einer Erkundung auf seinen zahlreichen Wanderwegen ein, wobei man einen Besuch der Sehenswürdigkeiten mit einander verbinden kann, da diese sehr gut zu Fuß erreichbar sind. Eine Einkehrmöglichkeit bietet der Ratskeller.
Scharfenberg bietet auf Grund von modernen Kindereinrichtungen ideale Bedingungen für die Ansiedlung von jungen Familien. Mit dem sanierten Kindergarten sowie der neu errichteten Grundschule mit Turnhalle wurden für unsere Kinder beste Bedingungen geschaffen.
Verschiedene Gewerke wie Heizungsbauer, Elektriker und Versicherungsvertreter haben sich angesiedelt
- Schmiedewalde
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Erstmals erwähnt: 1428
Eingemeindet: 2012Gegründet wurde Schmiedewalde vermutlich von fränkischen Ostsiedlern. Durch Schmiedewalde fließt der Schmiedewalder Bach. Erstmals erwähnt wurde das Dorf 1428 als „Smedewalde“, der Ortsname bedeutet „in einem Wald gelegene Schmiede“.Südwestlich der Ortslage wurde Kalk abgebaut; als geflutetes Restloch erhalten blieb der Grüne See. Schmiedewalde beherbergt ca. 140 Einwohner. Das Dorf ist außerdem das Zuhause einiger Kulturdenkmäler, wie zum Beispiel der Gasthof, die Alte Käserei und ein Bauernhof. - Seeligstadt
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Erstmals erwähnt: 1186
Eingemeindet: 2012
Seeligstadt liegt im Meißner Hochland zwischen Wilsdruff, Nossen und Meißen.In Seeligstadt beginnt der Gallenbach. Südöstlich von Seeligstadt steigt das Gelände zur Baeyerhöhe hin an. Die wichtigste Straße in Seeligstadt ist die Burkhardswalder Straße.Das Dorf hat die Eigenschaften eines Waldhufendorfes. Diese Siedlungsform tritt häufig in Rodungsgebieten auf. Sie zeichnet sich durch einen regelmäßigen Grundriss aus.Der Ortsteil Seeligstadt hat einen Dorfclub, der sich um die Förderung des Gemeinschaftsleben im Ort kümmert (www.seeligstadt.com)
- Semmelsberg
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Erstmals erwähnt: 1551
Eingemeindet: 2012
Der Ortsteil Semmelsberg besteht aus Ober- und Niedersemmelsberg.Die Preiskernmühle befindet sich am Ortsrand an der Kleinen Triebisch und wurde 1548 erstmals als neue erbaute mulen erwähnt. Da sich der Ortsname von der Bezeichnung semel (= feines Weizenmehl) ableitet, ist eine Bezugnahme auf diese Mühle sehr wahrscheinlich. Neben der Preiskermühle gab es mit der heutigen Grundmühle noch eine weitere Wassermühle im Ort. Der bauliche Zustand des Mühlengehöfts führte 1985 zur Einstellung des Gaststättenbetriebes. 2003 erwarben private Besitzer die Mühle und begannen mit der schrittweisen Sanierung der Gebäude. Seit 2004 ist die Mühle wieder bewohnt und wird als Werkstatt für Möbelrestaurierung genutzt. Zu bestimmten Anlässen, u.a. zum alljährlichen Mühlentag, ist die Preiskermühle zu besichtigen.
- Sönitz
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Erstmals erwähnt: 1013
Eingemeindet: 2012
Der kleine Rundling befindet sich in der Talmulde des Gallenbachs, der aus Seeligstadt kommt und oberhalb von Robschütz in die Triebisch einmündet. Im Westen reicht die Sönitzer Flur bis an den Talrand der Triebisch heran.Dort werden in der Kiesgrube Sönitz Kiese abgebaut, die eiszeitlichen Flussablagerungen entstammen. Ein Wohnhaus im Ort ist als Kulturdenkmal geschützt. Der Orstname bedeutet entweder „Siedlung, wo Heu geerntet wird“ oder „Siedlung, wo es schattig ist“. Im 1884 erbauten Wohnhaus eines der Sönitzer Vierseithöfe hatte die 1952 gegründete LPG Einheit Sönitz ihren Sitz.
- Sora
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Erstmals erwähnt: 1186
Eingemeindet: 1974
1186 Sivritthissare,
1334 Sar Parvum und Sarmagnum,
1428 Soraw,
1465 zcum SaraDie älteste Form ist zusammengesetzt aus Sivritth = Siegfrieds Brandrodung. Der Ortsname kennzeichnet das Dorf als eine Gründung mainfränkischer Bauern.
Die Kirche ist von einer Sage umrankt: An Stelle der heutigen Kirche habe früher eine arme Katholische Kapelle gestanden. In einer schweren Gewitternacht sei die Herrin des Schlosses Taubenheim an dieser Kapelle vorbeigefahren. In ihrer Angst habe sie ein Gelübde getan: Wenn sie glücklich nach Hause käme, wolle sie der Kapelle einen Teil ihres Vermögens schenken. Es geschah und dadurch wurde die Soraer Kirche eine der reichsten im ganzen Sachsenlande. Adalbert von Duverheim mag ihr Gründer gewesen sein. Sie wurde früh selbständig und kam am 03.05.1445 unter das Patronat der Herren von Schönberg auf Limbach. Am 01.10.1925 vereinigten sich die Kirchgemeinden Sora und Röhrsdorf.
Die Soraer Schule war eine Pfarr- und Küsterschule, zurückgehend bis in die Vorreformationszeit. Während der Küster seinem Handwerk nachging, schusterte, böttcherte, Besen band, gab er den Kindern, worüber er in seinem Wissen und Können verfügte. Im Frühjahr 1540 stehen Richter und sonst welche vorgeladene Soraer Einwohner vor den Visitatores, um Rede und Antwort über die heimischen Verhältnisse zu geben. „Die zwo Pfarren Sora und Limbach werden zusammengeschlagen. Es sollen an jedem Orte die Kirchen behalten werden, die die Kinder in Zucht helfen aufzuziehen …“
15 Jahre gehen ins Land, ehe sich die Regierung abermals um die Kirchen- und Schulverhältnisse des Landes kümmert: Das Visitationsbuch der Superindentur Meißen bringt auf Blatt 426 Angaben über die Soraer Verhältnisse. Die Anfänge der Volksschule sind zu sehen.
1574 werden die Kirchen und Schulen erneut visitiert. 1580 erging die „Kursächsische Schulordnung“, das erst sächsische Schulgesetz. Kriege und böse Zeiten gehen am Schulhaus nicht spurlos vorüber. Schwere Zeiten, die zu durchleben waren, die Jahre des Dreißigjährigen Krieges, Plünderungen, Seuchen, Pest, kamen wiederholt auch über die Schwelle des Schulhauses.
1773 wurde die „Erneuerte Schulordnung“ veröffentlicht.
Isolde Kümmel
- Spittewitz
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Erstmals erwähnt: 1350
Eingemeindet: 1999
Unmittelbar östlich des Ortes verläuft die Staatsstraße 177. Ein Vierseithof im Ort ist als Kulturdenkmal geschützt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf 1350 als „Spitewicz“, 1428 heißt es „Sputenwitz“ und 1461 taucht es erstmals unter seinem heutigen Namen in einer Urkunde auf. Verwaltet wurde das Dorf vom Erbamt Meißen.Die Grundherrschaft übten die Herren von Schloss Batzdorf aus.
- Tanneberg
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Erstmals erwähnt: 1227
Eingemeindet: 1999
Tanneberg liegt im Süden des Klipphausener Gemeindegebiets. In der Gemarkung Tanneberg befinden sich die Orte Alttanneberg und Neutanneberg. Die Triebisch verläuft bei Tanneberg durch einen engen, unverbauten und an den 50 Meter hohen Hängen bewaldeten Abschnitt des Tals, der als Tanneberger Loch bekannt ist.Hier hindurch führte bis zu ihrer Verlegung auf die Hochfläche im Jahr 1999 die Bundesautobahn 4.In Alttanneberg, ein Waldhufendorf, befindet sich außerdem ein ehemaliges Rittergut mit Herrenhaus, dessen Ursprünge auf eine mittelalterliche, etwa in der Zeit von 1200 bis 1250 erbaute Burganlage zurückgehen. Das Bodendenkmal liegt auf einem kleinen Geländesporn in einer Talnische und enthält den Rest eines Burggrabens, wurde jedoch vom Herrenhaus überbaut.Das 1607 in einem Kirchenbuch erstmals genannte Neutanneberg entstand als lockerer Häuslerabbau in der Tanneberger Flur. Im Jahr 1944 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr Tanneberg.Durch die Eingemeindung von Triebischtal am 1. Juli 2012 wurde Tanneberg ein Ortsteil der Gemeinde Klipphausen. Die Ortsteile der früheren Gemeinde Tanneberg, also Tanneberg, Rothschönberg und Perne, bilden innerhalb der Gemeinde Klipphausen eine Ortschaft mit eigenem Ortsvorsteher und neunköpfigem Ortschaftsrat.Am Nordrand Alttannebergs, neben dem Rittergut, steht die von einem kleinen Friedhof umgebene Tanneberger Kirche. Ihr Vorgängerbau wurde 1539 als Pfarrkirche erwähnt, brannte aber nieder. Im Jahr 1630, zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, entstand die Kirche in ihrer barocken, bis heute erhaltenen Form neu. Seit 1925 war sie eine Filialkirche von Blankenstein, heute zählt sie zur Kirchgemeinde Burkhardswalde-Tanneberg. Im Jahr 1967 ermöglichten Spenden und Arbeitseinsätze die Neuanschaffung eines Bronzegeläuts. Neben der Kirche steht einer der ältesten erhaltenen Pfarrhöfe Sachsens, der ab 1654 erbaut wurde. Das Pfarramt befindet sich in Burkhardswalde; Gottesdienste finden in Tanneberg zweiwöchentlich stattIn der Nähe des ehemaligen Standorts der Eulenmühle befindet sich das Ausflugslokal Triebischtalbaude in Neutanneberg. Es ist bekannt für seinen 1500 Sträucher umfassenden Rhododendrongarten, den Streichelzoo, eine Ausstellung historischer Landtechnik und einen sowjetischen Jagdbomber des Typs Suchoi Su-22 der Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee, der neben dem Restaurant auf einer Freifläche steht.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Tanneberg_(Klipphausen)
- Taubenheim
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Erstmals erwähnt: 1186
Eingemeindet: 2012
Taubenheim gehört zu den wenigen Orten, die auf eine Urkunde aus dem Jahrhundert ihrer Entstehung verweisen können, die einen Einblick in das Leben zu dieser Zeit gestattet. Erstmals erwähnt wurde der Ortsname 1186 mit der Nennung eines „Adelbertus de Duvenheim“. Der Ortsname leitet sich ab von den Tauben und beschreibt einen Wohnplatz, an dem sich diese Vögel aufhielten. Gegründet wurde Taubenheim vermutlich von fränkischen Ostsiedlern. Dafür sprechen seine Anlage als Waldhufendorf und der Ortsname, wobei das Dorf an einer historischen Siedlungsgrenze liegt.Mit der 1786 erwähnten Ober- und der Niedermühle waren auch zwei Wassermühlen in Betrieb, im Pfarrbusch bei Taubenheim wurde in früheren Jahrhunderten mit mäßigem Erfolg nach Silber geschürft. Im Ort befand sich wahrscheinlich schon zur Zeit seiner Ersterwähnung eine Pfarrkirche. Im Jahre 1943 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr Taubenheim. Von 1990 bis 1998 befand sich in Taubenheim der Firmensitz der Möbelwelt Zick, die als einer der größten ostdeutschen Möbeleinzelhändler galt. Die örtliche Mittelschule schloss 2006 wegen Schülermangels.Schloss und RittergutDas Taubenheimer Schloss befindet sich im Ortszentrum auf einer Felskuppe über der Kleinen Triebisch. Im Inneren befinden sich mehrere Räume mit historischen Parkettböden, bemalten Holzkassettendecken und einem Meißner Kachelofen. Zur Schlossanlage gehören ein zweistöckiges klassizistisches Gartenhaus und das Torhaus. Im Schlosspark stehen Sandsteinskulpturen und fremdländische Gehölze. Das Schloss entstand um 1600. Das Schloss war der Mittelpunkt des altschriftsässigen Ritterguts Taubenheim, das unter anderem 1551 erwähnt wurde. Nach 1945 war das Schloss zunächst Landschulheim, später TBC-Kurheim und seit 1974 Pflegeheim. Es ist nicht öffentlich zugänglich.
Kirche
Knapp 100 Meter östlich des Schlosses steht die Dorfkirche. Ihre Grundmauern entstammen dem 13. Jahrhundert. Bis heute in Betrieb ist die mechanische Turmuhr von 1787. Kassettendecke, Taufstein, Kanzel und Altar wurden ab 1992 restauriert. Die Kirche untersteht heute dem Pfarramt Burkhardswalde-Tanneberg, zur Gemeinde gehören sechs umliegende Orte.
- Ullendorf
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Erstmals erwähnt: 1186
Eingemeindet: 2003Eine Urkunde von 1186 erwähnt das Waldhufendorf erstmals als „Everberrindorf“. Angenommen wird, dass sich der Verfasser der Urkunde verschrieben hat und der Ort damals etwa „Elberendorf“ hieß. Das Dorf war kirchlich geteilt und nach Naustadt bzw. Taubenheim gepfarrt. Heute gehört es ganz zur Kirchgemeinde Taubenheim.1838 erlangte Ullendorf Selbstständigkeit als Landgemeinde. Im Jahre 1937 wurde Kobitzsch eingemeindet. Am 1. Juli 1950 kam Ullendorf durch Eingemeindung nach Taubenheim, das wiederum seit Ende 2003 zu Triebischtal gehört. Durch die Eingemeindung von Triebischtal am 1. Juli 2012 wurde Ullendorf ein Ortsteil der Gemeinde Klipphausen.Den an der Schmalspurbahn Wilsdruff–Gärtitz gelegenen Bahnhof Ullendorf-Röhrsdorf bedienten Güterzüge bis zu seiner Stilllegung 1969. Ab etwa 1970 errichtete die LPG Einheit Sönitz Schweinezuchtställe, die 1977 etwa 5000 Tieren Platz boten.Einige Höfe und Häuser, eine Scheune und ein Wegestein sind Kulturdenkmäler.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ullendorf & https://www.sz-online.de/nachrichten/standort-fuer-oberschule-abgelehnt-3673149.html
- Weistropp
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Erstmals erwähnt: 1288
Eingemeindet: 1994
Weistropp ist eine sorbische Dorfgründung. Der Ortsname ist sorbischer Herkunft; geht auf ursprünglichen Flurnahmen zurück: vyso-trop = hoher Steig
In der Mitte zwischen Meißen und Dresden, auf den Höhen und Abhängen des linken Elbufers, ist der Ort Weistropp gelegen. Zusammen mit den Orten Kleinschönberg, Unkersdorf und Gauernitz / Constappel bilden sie eine Kirchgemeinde. Weistropp selbst liegt auf der Höhe. Der 49 m hohe Kirchturm – Wahrzeichen des Ortes – ist weithin im Lande sichtbar. Vom Elbsandsteingebirge aus ist er, ebenso wie etwa von Wantewitz, Landkreis Großenhain, auszumachen.
Auf dem unweit bei Niederwartha gelegenen Burgberge hat die slawische Burgwarte Woz gestanden, Spuren sollen vor etwa 100 Jahren noch nachgewiesen worden sein. Der wendische Adlige Bor auf Woz hatte im Jahre 1140 fünf Dörfer, darunter auch Cossebaude, dem Stifte zu Meißen geschenkt.
Pastor Dr. Schönberg, um die Jahrhundertwende als Pfarrer in Weistropp tätig, führt in der Sächsischen Kirchgemeinde zur Herkunft des Ortsnamen Weistropp unter anderem folgendes aus: „Die vielverbreitete Annahme, dass von der Burg Woz Weistropp den Namen habe, weil es in einer Urkunde von 1288 Witztrop genannt wird, steht auf schwachen Füßen.“ Es ist durchaus möglich, dass der Name von deutschen Kolonisten stammt; die Ortsnamen Wilsdruff, Weistropp und Sora finden sich noch bis vor 80 Jahren in Schleswig (heute nur Ortsteile größerer Gemeinden).
Ein Beweis dafür, dass die Kolonisten dieses Raumes aus Norddeutschenland kamen, beweist der Name Sachsdorf. Eine genaue Zeit der Besiedlung steht nicht fest, dürfte aber schon vor der Jahrtausendwende stattgefunden haben.
Eine im Jahre 1836 eingeschmolzene Glocke soll die Jahrszahl MIV (1004) getragen haben. Um diese Zeit ist also das erste christliche Gotteshaus hier errichtet worden. Ein Teil Weistropps, welcher der Elbe zugewandt ist, soll noch älter sein, also slawischen Ursprungs.1288: Erste urkundliche Erwähnung von Weistropp, Ende 11. Jahrhundert wahrscheinlich Gründung der Kirche 1499: Umbau, evtl. Neubau der Kirche 1511: der erste Lehrer wird erwähnt 1601: Schlossbau als Dreiflügelanlage 1613: erstmals in Weistropp die Pest: 2 Tote, 1630: 28 Tote; 1632: 113 Tote (Pestweg) 1632: Weistropper Bauern flüchten im 30-jährigen Krieg auf Gauernitzer und Gohliser Elbinsel 1645: Bittgottesdienst im historischen Steinbruch im Tännichtgrund anlässlich des Waffenstillstandes von Kötzschenbroda gegen Ende des 30-jährigen Krieges 1725: Innengestaltung der Weistropper Kirche durch Georg Baehr (Erbauer der Dresdner Frauenkirche) 1762: Mai bis September Kampfhandlungen im 7-jährigen Krieg in Weistropp und Umgebung 1768: letzte Hinrichtung auf dem Galgenberg 1838: großer Dorfbrand: 5 Bauernwirtschaften brennen ab 1877: Bau des Schulhauses am Dorfplatz - Weitzschen
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Erstmals erwähnt: 1334
Eingemeindet: 2012
Erstmals erwähnt wurde Weitzschen eventuell 1228 als Bestandteil des Namens „Hildebrandus de Witsen“, womit damals ein Herrensitz im Ort bestanden haben könnte. Die Zuweisung gilt jedoch als unsicher. Sicher ist hingegen, dass es sich bei dem 1334 genannten „Wicschen“ um den heutigen Klipphausener Ortsteil handelt. Als Teil von Sönitz kam Weitzschen 1974 in die Gemeinde Taubenheim, die wiederum seit 2003 zu Triebischtal gehört. Durch die Eingemeindung von Triebischtal 2012 wurde Weitzschen ein Ortsteil der Gemeinde Klipphausen.
BergbaugeschichteWeitzschen liegt unter einem alten Bergbaugebiet. In naher Umgebung befinden sich unter anderem die Garsebacher Schweiz als weltgrößtes Pechsteinvorkommen, die Kalkwerke Miltitz und Groitzsch sowie das Mundloch des Rothschönberger Stolln. Im Südwesten der Weitzscher Flur wurde vermutlich seit 1492 Bergbau betrieben, um silberhaltiges Gestein zu fördern. In diesem Bereich lagen unter anderem die Bergwerke „Hilfe-Gottes-Stolln“, „Wilder Mann“ und „Donat-Spat“; in der Nähe befanden sich außerdem die Gruben „Johanna-Erbstolln“ und „Freundlicher Bergmann“ bei Munzig. Im Jahr 1802 erfolgte die vorläufige Einstellung des Bergbaus, 1831 dann die Wiederaufnahme. Mangels abbauwürdiger Vorkommen endete der Abbau 1859 endgültig. Beim Bau der Miltitzer Schule entdeckte man 1956 den alten Stolln wieder.
- Wildberg
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Erstmals erwähnt: 1227
Eingemeindet: 1999
Der Ortsname Wildberg entwickelte sich u. a. über die Stationen „Wilperg“ (1441), „Weltpergk“ (1538) und „Wilprigk“ (1661) hin zur heutigen Form, wobei 1875 in „Vorderwildberg“ und „Hinterwildberg“ unterschieden wurde. Verwaltet wurde das Dorf vom Amt Dresden, im 19. Jahrhundert von der Amtshauptmannschaft Meißen. Die Grundherrsachaft übten die Herren des ortsansässigen Rittergutes aus. Im 15. Jahrhundert finden zwei Vorwerke im Ort Erwähnung. Der lockere Rundling verfügte im Jahr 1900 über eine 214 ha große Blockflur. Eingepfarrt war der Ort die meiste Zeit nach Weistropp, Niederwildberg vorübergehend auch nach Constappel. Bis 1950 blieb Wildberg selbstständig, dann erfolgte am 01.07. die Eingemeindung nach Gauernitz. Mit Gauernitz, das ebenso wie Scharfenberg den Status einer Ortschaft besitzt, kam Wildberg am 01.01.1999 zur Großgemeinde Klipphausen. Da im gleichen Jahr das benachbarte Niederwartha als Teil der Ortschaft Cossebaude nach Dresden eingemeindet wurde, grenzt Wildberg seither unmittelbar an die Landeshauptstadt.
Quelle: wikipedia-Verlag
Wildberg liegt zwischen Meißen und Dresden im Tal der Elbe. Die sehr ruhige und doch zentrale, verkehrsgünstige Lage hier im Elbtal, zwischen der Kulturmetropole Dresden und dem mittelalterlichen Porzellanstädtchen Meißen, ist die ideale Ausgangsposition für Unternehmungen.
Der Ort zählt heute ca. 290 Einwohner.
Einkehrmöglichkeiten mit gut bürgerlicher Küche bieten das Landhotel „Gut Wildberg“ sowie das Gastaus Wildberg.
Seit Ostern 2010 ist der linkselbische Elberadweg zwischen Dresden und Meißen nahezufertiggestellt. Der 1220 km lange Radweg beginnt in Spindlermühle im Riesengebirge und endet in Cuxhaven an der Elbemündung in die Nordsee.