Für Batzdorf, südöstlich von Meißen gelegen, ist bereits 1272 ein Herrensitz erwähnt. 1461 lässt sich das Vorwerk und 1551 das schriftsässige Rittergut Batzdorf nachweisen. Die Herrschaft, die u. a. der Familie von Miltitz gehörte, übte Erb- und Obergerichtsbarkeit aus. Batzdorf gehörte 1696 zum Bezirk des Erbamtes Meißen, 1843 zum Amt Meißen und seit 1856 zum Gerichtsstand Meißen. Ab 1875 unterstand der Ort der Amtshauptmannschaft Meißen.
Batzdorf hat seinen großen Bekanntheitgrad in erster Linie durch Schloss Batzdorf und dem Totenhäuschen erlangt. Die malerisch gelegene Schlossanlage besitzt 3 Innenhöfe, eine Kapelle, Kellergewölbe, ein Herrenhaus und einen Rittersaal. In diesen Räumlichkeiten hat u. a. die Batzdorfer Hofkapelle sein Domizil.
Veranstaltungen wie Pfingstspiele, Barockfestspiele, Ausstellungen und der Adventsmarkt locken Besucher aus aller Welt an.
Mit fast 100 Einwohnern zählt Batzdorf zu den kleineren Ortsteilen. Eine Einkehrmöglichkeit nach einer Wanderung nach Batzdorf bietet die Rehbockschänke, gut zu erreichen über den ausgeschilderten Wanderweg ins Rehbocktal. Der Campingplatz „Rehbocktal“ bietet vom Frühjahr bis zum Herbst Übernachtungsmöglichkeiten.
Die Sage vom Totenkopf zu Batzdorf
„Auf dem Rittergut Batzdorf, welches auf steiler Höhe zwischen Siebeneichen und Scharfenberg liegt, sieht man in dem sogenannten Kornhause, einem Wirtschaftsgebäude, einen verwitterten, an eine Kette angeschlossenen Totenkopf in einer schrankartigen Vertiefung stehen, von dem folgende schaurige Geschichte erzählt wird.
Es versah im dortigen Rittergute einst ein Ochsenjunge einige Zeit die Stelle eines Küchengehilfen und zeigte sich stets als einen anstelligen, ordentlichen Arbeiter. Da kommt eines Tages dem Koche ein silberner Löffel weg, und da er sich nicht wiiederfindet, so schöpft man Verdacht auf den Jungen, bringt ihn auch, da er nichts gestehen will, auf die Folter, und als er vor Schmerzen sich schuldig bekennt, wird er zur Hinrichtung verurteilt. Als er nun auf dem Schafott steht, und der Nachrichter sich bereitet, seine Pflicht zu tun, da ruft jener nochmals Gott zum Zeugen seiner Unschuld an und bittet ihn, zum Beweise, dass er ungerecht verurteilt worden sei, sein Haupt niemals aus jenem Hause entfernen zu lassen. Wie nun sein Kopf gefallen und mit dem Körper, wie man meinte, weggebracht worden war, da findet man ihn plötzlich in der Küche, wo jener Diebstahl vorgefallen war, wieder, und obgleich man ihn viele Male wieder eingegraben, ja sogar in die Elbe geworfen hat, immer stand der Kopf am nächsten Tage wieder an seinem frühern Orte, bis man endlich es aufgab, ihn loszuwerden, und ihn in jener Nische einmauerte. Übrigens entdeckte man kurz nach der Hinrichtung des Unglücklichen den wahren Dieb, da der Dachdecker bei Ausbesserung der Esse ein Elster- oder Rabennest fand, in welchem der diebische Vogel das gestohlene Gut versteckt hatte.“
Quelle: Sächsische Landebibliothek