Roland Butter, der Ortsvorsteher von Taubenheim nutze am 14. Mai die Einweihung des Spiel- und Begegnungsplatzes von Piskowitz für eine kurze, öffentliche Ortschaftsratssitzung. Der ebenfalls anwesende Bürgermeister von Klipphausen, Mirko Knöfel erklärte: „Wir möchten mit Ihnen die Früchte der ersten Ideensammlung ernten und neue Anregungen für die Zukunft unserer Dörfer. sammeln, um diese in den nächsten Jahren anzuschieben“. Ganz vorn auf der Wunschliste rangiert in Piskowitz die Forderung nach mehr Verkehrssicherheit. Wie, um diese zu untermauern, donnerten während der Eröffnungsfeier mehrere  riesige Trucks durch das Dorf, die meisten nicht nur mit 30 Kilometern pro Stunde! Der Bürgermeister erklärte das erhöhte Aufkommen an LKWs mit der Schließung des Autobahnanschlusses in Wilsdruff. „Die Trucker suchen sich Schleichwege, um zur Autobahn zu kommen“, mutmaßte er.

Keine wilde Müllentsorgung – Keine Hundehaufen

Das dieses hohe Aufkommen an Trucks nicht nur die Straßen zerstört, sondern auch die Sicherheit der Fußgänger und insbesondere die der spielenden Kinder beeinträchtigt, darüber waren sich alle einig. Deshalb wurde auch der Wunsch an die Gemeinde herangetragen, beim Landkreis für eine Geschwindigkeitsbegrenzung zu sorgen. Weiterhin möchten die Piskowitzer mehr Bänke auf Wanderwegen. Es gibt aber auch Forderungen an die Mitbürger. So sollte unbedingt mehr Sorgfalt bei der Entsorgung vom Müll an den Tag gelegt werden, da es leider immer wieder Fälle der wilden Entsorgung von Abfall gibt. Weiterhin wurde verlangt, dass die Leinenpflicht beim Spaziergang mit dem Hund eingehalten wird, da es durchaus auch Menschen gibt, die vor freilaufenden Hunden Angst haben, bzw. keinen direkten Kontakt zu ihnen haben möchten. Die Halter müssen auch die Hundehaufen wegräumen, hieß es zudem.

Erst Dorfkonsum jetzt Treffpunkt

Zurück zur Begegnungsstätte. Die gute Seele von Piskowitz, Renate Walter die maßgeblich die Initiative zu diesem  anspruchsvollen Projekt angeschoben hat, konnte dessen Realisierung leider nicht mehr miterleben. Ihr zu Ehren wurde  eine kleine Gedenktafel unter dem Dach des Pavillons angebracht. Die Gedanken der Anwesenden gehen noch weiter  zurück. An der Stelle des neuen Ortsmittelpunktes stand einst der Dorfkonsum, der bis zu Beginn der 90er Jahre genutzt wurde. Dessen Umbau zu einem Gemeindehaus wäre aber zu teuer gewesen, deshalb hat sich die Gemeindeverwaltung zu dieser Lösung entschieden, die ja durchaus Vorteile hat, denn in einem Dorfgemeinschaftshaus gibt es keine Schaukeln und andere Spielgeräte. Was war nicht alles „früher“ in Piskowitz vorhanden: einen Hausarzt, eine Gaststätte, Fleischer, Gemeindeverwaltung und vieles mehr. Zu DDR-Zeiten lebten zirka 150 Leute im Ort, jetzt sind es nur noch 95. Da ist es schon etwas ganz Besonderes so eine Begegnungsstätte zu bekommen. Mirko Knöfel bekräftigt das mit den Worten: „Nicht jeder Ort hat diese Möglichkeit aus Alt Neu zu machen. Durch dieses Projekt wird das Miteinander der Menschen sehr hervorgehoben.“ Auch der Bürgermeister blickt zurück. Denn der neue Treffpunkt war eins seiner ersten Projekte zu Beginn seiner Amtszeit 2019. Jetzt passt es genau in die Philosophie des Gemeindeoberhauptes: die Belebung der Ortsmittelpunkte, um den Bürgern etwas bieten zu können.

Der Initiatorin wird gedacht

Die Planung für das ehrgeizige Vorhaben begann im Sommer 2021 und wurde von der Müller-Miklaw-Nickel Ingenieur GmbH realisiert. Die Erstellung des Konzeptes erfolgte in mehreren Schritten gemeinsam mit den Anwohnern. Bei drei Terminen an Ort und Stelle erfolgte die Auswahl und Standortbestimmung der Spielgeräte und des Pavillons. Die Planung war im April 2024 abgeschlossen. Die Durchführung der Bauleistungen teilt sich in zwei Lose. Die Lieferung und der Aufbau der Spielgeräte vergab man nach einer Ausschreibung an die Firma KOMPAN, Flensburg. Die Abbruch- und Tiefbauleistungen, die Lieferung der Pavillons und der Tischtennisplatte wurde nach einer Ausschreibung an die Landschafts- und Gartenbau Herfurth GmbH, Nossen übertragen. Die Bauausführung erfolgte zwischen dem 2. Oktober 2023 und dem 23.April diesen Jahres. Im Moment sind nur noch ein paar Pflanzarbeiten notwendig, dann ist alles fertig. Die Baukosten betrugen 128.000 Euro, wovon 28.900 auf die Spielgeräte fielen. Mitfinanziert wurde das Vorhaben durch die Förderrichtlinie LEADER- RL LEADER 2014 in Höhe von 80 072 Euro.

Text und Bilder: Henry Müller

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