Miltitzer Rundweg

Tauchen Sie ein in eine liebliche Landschaft mit viel Geschichte. Dafür folgen Sie ab Miltitz der Markierung grüner Punkt über Berg und Tal durch eine interessante Kulturlandschaft und das Landschaftsschutzgebiet rund um Miltitz. Neben Natur und den Siedlungen kann man abseits vom Weg vielerlei Relikte des einstigen Bergbaus auf Kalk und Silbererze aufspüren. Das Adelsgeschlecht der v. Miltitz erwarb umfangreiche Ländereien bis zum Elbtal bei Scharfenberg, das damals Miltitzer Ländchen genannt wurde.

Kurzinfo
Fitnesslevel: moderat
Länge: 8 km
Dauer: ca. 3 - 4 h

Durch die Miltitzer Kulturlandschaft

Als Ausgangspunkt für die Wanderung dient der Parkplatz am Alten Kalkbergwerk Miltitz, einem Besucherbergwerk.

Der Weg führt Sie durch Hangwald bis nach Weitzschen. Dort auf der Hochfläche kann Ihr Blick in das südliche Meißner Land schweifen. Weitzschen selbst ist ein kleiner Ort auf dem Hochland.

Einem Wiesenweg folgen Sie bald wieder zurück ins Tal durch den Weitzschengrund, wo mindestens ab dem 15. Jahrhundert nach Silber geschürft wurde. Der bekannteste Zeuge hierfür war die Grube „Wilder Mann“, wo jetzt nur noch eine Resthalde mit Kiefer zu finden ist.

Weiter geht es nach Miltitz, wo Sie vom Gebäude der ehemaligen Oberschule Miltitz (erbaut 1957, jetzt Kindertageseinrichtung) und dem Freibad Miltitz (1932 als Jahnbad errichtet, jetzt ein solarbeheitztes Freibad) empfangen werden. Auch dort besteht für Sie eine Parkmöglichkeit. Von hier wendet sich der Weg nach Süden und führt Sie an der ehemaligen Pappenfabrik Munzig vorbei.

Über Niedermunzig, wo im Diebsgrund ebenfalls Silbererzbergbau betrieben wurde, wandern Sie nach Nordwesten zum Eingang des Mühltals (nach Heynitz), um zum Pinzigberg abzuzweigen. Der Pinzigberg (oder Binsberg) weist ebenfalls alte Pingen auf, da auch dort am Rande der Munziger Gneisscholle mutmaßlich Altbergbau stattfand.

Der Weg steigt nun auf den durch Fuhrwerke eingeschnittenen Hohlweg an. Es handelt sich um einen alten Fernweg. Oben an der Schutzhütte angekommen, eröffnet sich Ihnen der Blick nach Osten und Süden.

Entlang der Obstallee, die im Frühjahr ein schönes Fotomotiv abgibt, grüßt schon das Ortsbild von Miltitz mit Kirche. Der hiesige Name Miltitz wird 1186 als Herrensitz erwähnt und ist eng mit den Gemarkungen Roitzschen und Zwuschwitz verwoben.

Durch den gepflegten Ortskern gelangen Sie vorbei an der ehemaligen Brauerei Neukirch und dem Tor des Rittergutes zum alten Edelkastanienhain, der sicherlich einen Besuch wert ist. Auch die Kirche mit ihren schönen Grabdenkmälern, den prächtigen Blutbuchen und dem Denkmal der 1945 gefallenen Zwangsarbeiter kann besichtigt werden. Leider ist am Ensemble des Ritterguts und am Schloss mit Wappen von 1663 nur wenig vom ursprünglichen Erscheinungsbild erhalten.

Der Wanderweg führt Sie weiter bis zum Abzweig Luga. Über eine Abkürzung gelangen Sie direkt auf den 2014 neu eingerichteten Wiesenpfad und wandern durch ein liebliches Seitental am Kalkbergbaugebiet Miltitz-Westfeld vorbei nach Roitzschen.

An der Straße Krögis-Roitzschen erinnert ein alter steinerner Wegweiser an die alte Landstraße, Vorläufer der B 101, von Meißen nach Nossen bzw. Abzweig nach Wilsdruff. Die Straße führt nach Roitzschen bzw. dem Ortsteil Roitzschwiese, wo zwei gut erhaltene Vierseithöfe von dem landwirtschaftlichen Ertragsreichtum der Bauern im 19. Jahrhundert zeugen. Ein Abstecher zur restaurierten Steinbogenbrücke an der ehemaligen Furt über die Triebisch ist lohnenswert.

Der Weg führt Sie schließlich über den Bahnhof Miltitz-Roitzschen, zurück zum Alten Kalkbergwerk.

weitere Informationen

Kalkbergwerk Miltitz
Ev.-Luth. Kirche in Miltitz

Altbergbau Munzig-Weitzschen

Der Munziger Bergbau auf Silber, Blei, Zink und Kupfer ist seit Ausgang des 15. Jahrhunderts urkundlich belegt (er ist aber wohl älter). Sowohl im Tal nach Weitzschen wie im benachbarten Diebsgrund bei Niedermunzig ging Bergbau in mehreren Betriebsperioden um. Die bekanntesten Gruben waren „Wilder Mann“ und „Freundlicher Bergmann“. Die Ausbeute war gering, zudem bestanden Wasserhebungsprobleme. Im Hangwald der Umgebung sind heute noch vielfach Pingen und andere Auffälligkeiten anzutreffen, die auf Bergbau und Bergbauversuche hindeuten.

Kalkwerk

Unterirdischer Kalkbergbau war zwischen Miltitz und Helbigsdorf verbreitet. Das Alte Kalkwerk Miltitz war das größte Bergwerk und ist jetzt Besucherbergwerk, das 1999 eröffnet wurde. Es zeigt imposante, teils mit Wasser gefüllte Hohlräume, aus denen hochreiner Kalk, ein Marmor, ab dem 15. Jahrhundert abgebaut wurde. Der Ausgang führt über einen kleinen Silbererzsuchstolln. Im Wald beim Bahnhof (Pinge Blauer Bruch) und hinter dem Bergrücken (Westfeld) waren weitere Abbaufelder.

Schloss, Rittergut, Kirche und Kastanienhain

Der Ort Miltitz geht auf den Herrensitz der v. Miltitz zurück. Er geht in die Siedlung des ehemaligen slawischen Ortsteils Zwuschwitz (mit Bauerngütern) und in den Ortsteil Roitzschen über, der sich stark gewerblich entwickelte. Das Oberdorf samt Dorfberg blieb dörflich. Das einst selbständige Dorf hatte 1950 sogar 1.112 Einwohner.

Das Geschlecht der v. Miltitz war im Meißner Land mit mehreren Gütern vertreten. Das Ensemble von Schloss (Wappenstein von 1663) und Rittergut ist durch Abriss und Verbauung gestört. Der Edel-Kastanienhain und die Kirche (mit Grabdenkmälern) sind bedeutende Kulturdenkmäler – ihnen wird ein hohes Alter zugeschrieben.

Empfohlene Gasthäuser zur Rast unterwegs:

Badstübel während Saison

Miltitzer Mühle, Mühlenladen

Besucherbergwerk „Altes Kalkbergwerk Miltitz“

Die alte Miltitzer Mühle

weitere Wandertouren
Entdecken und Genießen