Tour durch das Wilde Saubachtal

Diese beliebte Wanderroute führt Sie durch das bekannteste Tal der Linkselbischen Täler. Von Gauernitz bis Wilsdruff sind es 11 km Wanderstrecke, deren Verlauf mit grünen und dann gelben Strichen als Markierung geleitet wird. Zugleich ist diese Tour die Pilgerroute des „Sächsischen Jacobsweges“ von Königsbrück nach Wilsdruff. Der Einstieg, Ausstieg oder Rückweg der Route ist frei wählbar.

Kurzinfo
Fitnesslevel: schwer
Länge: ca. 11 km
Dauer: ca. 3 h

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Mehr Informationen

Von Neugauernitz nach Wilsdruff

Ausgangspunkt dieser Wanderung ist der Parkplatz an der B6 in Neugauernitz am Fährweg bzw. an der Anlegestelle der Fährverbindung von Coswig. Zunächst führt die Route entlang der Elbe auf dem Radweg (hier ist Vorsicht geboten) und dann an der Wilden Sau entlang durch den Ort Neugauernitz. Folgen Sie der grünen Beschilderung.

Auf einer alten engen Gasse geht es bis Constappel, wo ein Abstecher zur St.Nikolaikirche (einer ehemaligen Wallfahrtskirche) über einen steilen Hohlweg möglich ist. Nach Übergang über die Wilde Sau schwenkt der Weg in das natürlich erhaltene Tal dieses Gewässers und führt auf den „Jacobsweg“.

Es ergibt sich im Tal ein herrlicher Kontrast zwischen den grünen Weiden, dem Hangwald und dem bewachsenen Ufersaum am geröllreichen Bach. Später erinnert auf er Wegstrecke ein Denkmal an einen im 1. Weltkrieg gefallenen Kleinschönberger Bauernsohn.

Der steinige Pfad (ein Auf und Ab) führt nun in das Kerbtal, welches sich als Blocksteinmeer entlang des Fußes vom Schlossberg erstreckt. Die Sperrfeste galt um 1200 als sogenanntes Raubschloss.

Sie überqueren eine Kunststoffbrücke. Zwei stattliche Rotbuchen empfangen Wander*innen in einer geschichtlich interessanten Gegend mit natürlicher Eigenart. Die Neudeckmühle ist eine beliebte Ausflugsgaststätte und Wegverzweigungspunkt (mögliche Rückroute ab hier über Kleinschönberg).

Ab hier folgen Sie der gelben Beschilderung (von Röhrsdorf kommend) weiter. Ein Abstecher zum Betstein und zur Bischofskanzel (Monzonitklippe) ist möglich.

Die Fortsetzung des Weges erfolgt zunächst auf der Straße und dem Radweg „Meißner 8“. Die guten Gefälleverhältnisse nutzten einst weitere Mühlen wie die erhaltene Schlossmühle und die Lehmannmühle, an denen Sie der Wanderweg vorbeiführt. Letztere ist ein malerisches Anwesen und technisches Denkmal mit der Jahreszahl 1704.

Bei Erreichung des nächsten Wanderparkplatzes ist ein Besuch des Schlosses Klipphausen empfehlenswert. Der Schlosshof mit Fachwerkübergang zum Pächterhaus, der Trogbrunnen, dahinter der neugestaltete Park mit Wasserspielplatz und in Sichtweite das Brauhaus sowie der große Dorfteich laden zum Verweilen ein, Bänke sind vorhanden. Eine Infotafel am Parkplatz informiert auch über den Literarischen Wanderweg, der den hiesigen Dichter Wulf Kirsten ehrt. Auf diesem thematischen Weg kann eine Rückroute nach Röhrsdorf und wieder zurück über die Harthaer Straße bzw. über das Regenbachtal erfolgen.

Der letzte Abschnitt des Wanderwegs führt Sie vorbei an der Regermühle, unter der Autobahnbrücke hindurch bis zum Ortseingang von Wilsdruff am Einkaufsareal. Bis zum Markplatz mit dem Wasserspiel der Wildsäue, das auf den Saubach Bezug nimmt, sind es nur noch 700m auf Ortsstraßen.

Gewässer und Kulturlandschaft

Die Wilde Sau ist ein Gewässer, dass durch Wilsdruff führt und bei Neugauernitz in die Elbe mündet. Der Name hat wohl nichts mit dem Wildschwein zu tun, obwohl eine Sauengruppe (ein Wasserspiel) auf dem Wilsdruffer Markt daran erinnert. Der Name soll von „Zawal“ (slaw. „die sich schlammig Hinwälzende“) stammen und auf einen gelegentlichen Sturzbach hindeuten. Aber auch der Bezug als Grenzgewässer der Slawengaue ist naheliegend.

Entlang des Gewässers der Wilden Sau führt der Wanderweg auf Wirtschaftswegen und Pfaden durch eine interessante Kulturlandschaft. Im Mittelteil erwartet Wanderbegeisterte eine wild-romantische Kulisse inmitten von Weideflächen, Wäldern, Blocksteinhalden und Nebenschluchten. Die Entstehung verdankt dies dem Monzonit im Untergrund, ein dem Granit verwandtes Gestein. Die große Talausformung wird auf den Verlauf der Urweißeritz zurückgeführt bzw. auf starke Schmelzwasserabflüsse nach der Eiszeit. Das Bachufer säumen uferbegleitende Gehölze (Erlen, Eschen). In Nähe der Orte sind Streuobstbestände noch weit verbreitet, was insbesondere in der Zeit der Baumblüte die Wanderung zu einem besonderen Genuss werden lässt.

Die Hangwälder sind Gesellschaften von Traubeneichen, Buchen und Laubmischwald. Einzelne Flächen und Bäume haben durch Sturm und weitere Schadwirkungen gelitten. Botanisch gilt das Saubachtal als interessant und abwechslungsreich. Die submontane Bodenflora ist reichhaltig. Farne, Hainsimsen, Silberblatt, Waldbingelkraut, Salomonsiegel, Maiglöckchen und andere Pflanzen sind zu finden. An den offenen Hängen sind wärmeliebende Arten verbreitet. Die vielfältige Vegetation, Vogelwelt, Insektenfauna und das Wild haben im Tal und Randlagen einen hochwertigen, geschützten Lebensraum.

Der kühle Saubach ist ein schnellfließendes Salmonidengewässer. Bei Constappel nimmt die ‚Wilde Sau‘ zwei Nebengewässer („Prinzbach“ und „Regenbach“) auf und trägt das Wasser im ausgebauten Bachbett bis in die Elbe. Unterhalb von Wilsdruff (dort ist auch ein Pegelstandort) ist es ein Gewässer I. Ordnung.

Flyer Saubachtaltour

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