Heynitzer Weg

Heynitzer Weg

Schloss Rothschönberg – Schloss Heynitz – Herrenhaus Obermunzig

8,5 + 2,5 km (Gehzeit ca. 4 Std.) 

Wegbeschreibung

Die markierte Wegestrecke wurde 2006 als ‚Heynitzer Weg‘ (Markierung Gelber Strich) eingerichtet.

 

Die Tour führt durch eine interessante Kulturlandschaft entlang der Grenze des slawischen Altsiedelgebietes der Lommatzscher Pflege. Sie führt über Berg und Tal, auf Wald- und Wiesenpfaden bzw. Wegen und kurzen Straßenabschnitten durch kleinere Siedlungen.

 

Als Ausgangspunkt kann der Parkplatz am Schloss Rothschönberg gewählt werden. Ein Spaziergang durch Schloss und Park lohnt. Von da führt der Weg am Schenkberg hinab und dann auf die Steinsgasse einbiegend durch die ehemalige Rittergutssiedlung Rothschönberg. Unterhalb der steilen Straße des Bleiberges geht es durch das Gehöft der Bleymühle, deren Anfänge im Dunklen der Geschichte liegen und welche zuletzt nur das Wasser des Tännichtbaches und nicht der Triebisch nutzte. An der Straßenkreuzung der Staatstraße S 83 (Talstraße von Meißen nach Nossen) befindet sich auch die Bushaltestelle.

 

Der Wanderweg führt auf einer alten Kohlenstraße, die von Freital nach Döbeln führte, entlang einer Kirschallee bis nach Kottewitz, einer kleinen slawischen Siedlung. Der Ort erfreut mit den kleinen Anwesen und einigen großen Bauerhöfen. Hier führt eine alte Fernwegeverbindung von der Triebischfurt in Munzig kommend weiter über Mahlitzsch nach Westen. Das erhaltene Schmiedegehöft war für die Fuhrleute, die über Berg und Tal mussten, wichtig. Nach Passieren einer kräftigen Stieleiche schwenkt der Weg nach Norden und auf der Anhöhe reicht der Blick bis zum Erzgebirgskamm. Hier quert der Salzweg – eine Nebenroute zu den alten Salzstraßen.

 

Geradeaus gelangt man direkt zum Schloss Heynitz mit dem Park. Das Gelände mit den 2 Teichen lädt zum Verweilen ein. Heynitz wurde 1338 erstmals urkundlich erwähnt, wird aber durchaus älter sein. Der Ort und die Gemeinde Heynitz gehören seit 1998 zur Stadt Nossen.

 

 

Der Wanderweg führt weiter durch das waldbestandene Mühltal mit Bergbauresten, das sich zur Triebisch hin öffnet und auf einen Wiesenpfad nach Niedermunzig führt (Weidebetrieb). Vor der Eisenbahnunterführung der Strecke Coswig-Borsdorf zweigt ein Wanderweg nach Obermiltitz / Kastanienhain ab. Der Weg war früher eine wichtige Verbindung von Lommatzsch nach Dresden mit der erhaltenen alten Steinbogenbrücke in Munzig.

 

In Niedermunzig ist eine Lohnarbeitersiedlung, die mit dem Altbergbau auf Silbererze im Diebsgrund und Weitzschengrund entstand und mit der Pappenfabrik entwickelte. Es lohnt ein kleiner Blick in den ehemals vom Pappenfabrikbesitzer angelegten Park samt Natur-lehrpfadtafeln und den Zeugen des Altbergbaus, der bis 1881 hier umging. Der Wanderweg führt nun als neuere Route über Obermunzig bis Rothschönberg auf dem ‚Geopfad‘ (bergbauhistorisch-geologischer Wanderweg) und der steile Anstieg belohnt in Obermunzig mit schönen Blicken in das Triebischtal. Hier befindet sich das Herrenhaus des einstigen Rittergutes mit den meist umgebauten Anwesen der Arbeiter.

 

Danach Abstieg. Vorbei am alten Gasthofgebäude quert die Route wiederum das Tal, auf der man dann nach der Neue-Sorge-Siedlung auf einem schönen Waldpfad nach Rothschönberg gelangt. Die Nähe der Triebisch bringt Erbauung. Unterwegs lädt ein Blick auf den Fachwerk-giebel der ehemaligen Wetzelmühle (Appenhof) und der Abstieg (Stichweg rechts) zum Röschenmundloch des Rothschönberger Stollns sollte nicht übersehen werden. Hier tritt das Freiberger Grubenwasser zutage, das am Hauptmundloch (850m entfernt) nicht zu sehen ist.

 

Über die neue Pernebrücke gelangt man auf kürzerem Weg wieder zum Ausgangspunkt. Diese ergänzende Wanderroute führt südwärts – Richtung Tanneberg, mit Abstechermöglichkeit zum Stollntor (180m rechts) des Rothschönberger Stollns, hinab auf die Triebischwiese, über eine alte Bogenbrücke und den Heuweg hinauf in den Ort Rothschönberg zurück.

weitere Informationen


Schloss Rothschönberg

 

Das Schloss Rothschönberg war der Sitz der Familie von Schönberg, einem in Sachsen weit verzweigten Adels-geschlecht, das 1254 erstmals erwähnt wurde. Die Schloss-anlage (Ostflügel) geht auf das 15. Jh zurück. Erweiterungen/ Umbauten erfolgten. Zugehörig ist ein Landschaftspark mit Lindenallee und Pavillon. Gegenüber befinden sich Reste der Rittergutsanlage. Heute im Besitz der Gemeinde Klipphausen. Der Heimatverein Rothschönberg e.V. betreibt im Sommer im Schloss (sonntags 14-17 Uhr) eine Ausstellung.

 

Schloss Heynitz

 

Das Schloss Heynitz ging aus einer Wasserburg hervor. Erste Datierungen weisen auf das Jahr 1170. Herrensitz des Adels- geschlechtes v. Heynitz. Schlossgebäude in jetziger Gestalt mit kleinem Innenhof maßgeblich im 16. Jh entstanden als eines der bedeutendsten Renaissanceschlösser. Zum Schloss-ensemble gehört der Park mit 2 Teichen und der Wirtschafts-hof. In Privatbesitz – Ort f. gesundes Leben, Kunst und Kultur.

 

Herrenhaus Obermunzig

 

Das stattliche Herrenhaus Obermunzig geht auf Bau um 1571 zurück mit Umbauten 1748/ 1822. Mehrfacher Besitz-wechsel – ursprünglich im Besitz der v. Miltitz. Dazu gehört ein ehemals großes Rittergutsensemble. Jetzt in Privat-besitz mit sozialtherapeutischer Einrichtung.

 

Rothschönberger Stolln

 

2 Mundlöcher des 13,9 km langen Entwässerungsstollns des Freiberger Bergbaus. Technische Meisterleistung. Von 1844 – 1877 erbaut. Noch Wasser führend. Informationstafeln an den Mundlöchern informieren darüber.

Gasthäuser

 

  • Landgasthof Rothschönberg
  • Eiscafe Albrecht 300 m westlich von Schloss Heynitz
  • Badstübl – in der Freibadsaison