Seeligstadt-Lampersdorf-Bayerhöhe

Seeligstadt - Lampersdorf - Baeyerhöhe

Wegbeschreibung

Die markierte Wegestrecke wurde 2004 als Seeligstädter Rundweg angelegt und ist mit 7,3 km Länge (ohne Abstecher) ein kleiner Wanderweg. Er weist Pfadab-schnitte auf und ist daher kein reiner Spaziergängerweg.

 

In den tangierten Orten besteht kein Wanderparkplatz – so muss man sich eine geeignete Parkstelle suchen sofern man nicht mit dem Bus (VGM-Linie 414) anreist. Ausgangspunkt der Beschreibung ist Taubenheim. Der Ort gehört zu den ehemals bekannteren selbstständigen Gemeinden im Meißner Land und hat derzeit noch ca. 550 Einwohner. Es ist ein Straßendorf mit Waldhufenflur und noch einigen großen Bauerngehöften. Er geht auf die Gründung als Herrensitz des „Albertus de Duvenheim“ zurück und wird in einer Urkunde von 1186 erstmals erwähnt. Die Wanderroute führt durch den ehemaligen Rittergutsbereich im Tal der kleinen Triebisch. Dort befinden sich im Umfeld des einstigen Rittergutes sanierte Fachwerkhäuser und das alte Gebäude der Schlossmühle.

 

Der Weg führt an dem 2005 erfolgten Ersatzbau der alten Bogenbrücke vorbei, die in einer Radierung von 1810 zu sehen war. Ein Kunststoffrohr ragt ins Gewässer und ist Rest des Überlaufs des ehemaligen Kaiserborns. In Nähe stehen einige stattliche Eichen am Berg der Schäferei. Dahinter an der flachen Hangpartie befand sich die Ziegelei mit dem Lehmabbau.

 

Alsbald trifft man auf den Pfarr- oder Silberbusch in dessen Umgebung bis zum Syenitsteinbruch zuletzt von 1825-1852 Bergbau auf Silber, Blei und Kupfer mit geringem Erfolg betrieben wurde und dessen Relikte kaum noch zu erkennen sind. Bedeutsam ist die Grenze des Meißner Massivs mit den anstehenden Syenitgestein (ca. 300 Mio Jahre) zum wesentlich älteren Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirge. Die kleine Triebisch weist viele Bachschlingen (Mäander) auf und der Abschnitt verspricht viel ruhige Natur. Das Gebiet gehört zum europäischen Natura 2000 – Schutzsystem.

 

Die reichhaltige Naturausstattung veranlasste 1955 den Lehrer Walther der Taubenheimer Schule mit der „AG Junge Naturforscher“ zur Einrichtung eines Naturlehr-pfades. Bald zweigt der Hauptwanderweg ‚Blauer Strich’ in das bewaldete Kemtzetälchen ab, der zur Baeyerhöhe auf kürzerem Weg führt. Der ‚gelbe Strich‘ führt am Feldrand schlängelnd auf einem Pfad weiter. Am Ende des Wanderwegs befindet sich kurz vor Lampersdorf ein kleiner Rastplatz. Dieser Ort hat eine gut erhaltene alte Bebauungsstruktur eines Waldhufendorfes und die letzte Doppelbogenbrücke im Gebiet der Triebischtäler an der ehemaligen Kirstenmühle. Ein kleiner Abstecher lohnt.

 

Der Weg steigt nun auf dem bitumierten Feldweg an. Oben geht es am verfüllten Kieselschieferbruch mit Eichenwäldchen linkerhand entlang am Feldrain und zuletzt auf einem Trampelpfad zur Baeyerhöhe auf 321,4m ü NN, der höchsten Landmarke im Meißner Land, die nur von der Höhe des Sternflügels im Zellwald 341m ü NN übertroffen wird. Ein Richtungsstein hilft, die sichtbaren Erhebungen die bei guter Fernsicht nach allen Seiten zu erkennen sind, zu identifizieren.

 

Die Wanderung führt weiter am Feldrain bis zur Kohlenstraße, einem Verkehrsweg auf dem Steinkohle von Freital bis nach Miltitz und Lommatzsch transportiert wurde. Alsbald geht es auf der Straße weiter bis in den Ort Seeligstadt, der 1334 erstmals erwähnt wurde und der mit seinen erhalten Bauernhöfen, Vorgärten und gepflegten Neubauten eine sehenswerte Siedlung darstellt. In der Ortsmitte wird ein Schwenk nach Süden zum Landgasthof „Meißner Blick“ führen. Von dessen Terasse sieht man bei gutem Wetter zur Sommersonnen-wende den Glutball direkt über den Collm bei Oschatz versinken.

 

Der Wanderweg führt jedoch in nördliche Richtung durch den Ort und ein Wiesenpfad, der ehemalige Kirchweg, führt geradezu zum Ort Taubenheim mit der sehenswerten Silhouette des Schlosses samt Kirche zurück zum Ausgangspunkt.

Informationen

Seeligstadt

Das durchgrünte Bauerndorf mit gut erhaltenen Vier-Seit-Höfen und Einzel-Anwesen samt den Vorgärten wurde 1334 als ‚Selgenstadt‘ erstmals erwähnt. Es erstreckt sich in einer Mulde mit dem weitgehend offen gebliebenen Dorfbach über einen Höhenunterschied von 50 m. Der Ort wurde mit Waldhufenflur angelegt. Die in der Ackerflur befindliche Seeligstädter Höhe mit 303 m ü NN ist nicht mehr zugänglich.

 

Baeyerhöhe

Die Baeyerhöhe ist die höchste Landmarke mit 320,5 m ü. NN im Meißner Land. Die Rundsicht beeindruckt. Ein Richtungsstein wurde von der Gemeinde aufgestellt. Der Name geht auf den bedeutenden Geodäten Johann Jacob Baeyer (1794 – 1885) zurück, der maßgeblich die sächsischen Landesvermessung im europäischen Rahmen organsierte. Bis über die Mitte des 20. Jh. trug die Höhe ein hohes Signalgerüst für den trigonometrischen Punkt 1. Ordnung. Von da aus wurden 14 weitere Landesvermessungspunkte anvisiert. Im Untergrund steht silurischer Kieselschiefer an, der noch im 20. Jahrhundert im Steinbruch (indessen verfüllt) aufgeschlossen war.

Gasthäuser

  • Landgasthof  „Meißner Blick Seeligstadt“